Freundschaft im Stresstest
Schauspieler, die viele Besucher schon im TV gesehen haben, spielten in der Komödie „Kunst“ im Klösterle. Warum Yasmina Rezas Erfolgsstück beim Publikum bestens ankam
„Ein Freund ist einer, der alles von dir weiß, und der dich trotzdem liebt“, formulierte der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Elbert Hubbard einst ironisch. Dass Freundschaften jedoch bisweilen auch Bewährungsproben ausgesetzt sind, zeigt die Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza, die im Rahmen des Kulturprogramms der Stadt Nördlingen im Stadtsaal Klösterle zur Aufführung kam.
Angesiedelt ist das Stück im wohlhabenden, weltgewandten Bildungsbürgertum, in einer Welt, in der es keine Probleme gibt – außer den selbst gemachten. Der „Casus knacksus“ ist eigentlich nur ein Bild, das sich der kunstsinnige Dermatologe Serge (Luc Feit) zu einem mehr als stolzen Preis gegönnt hat. Allerdings ist das „Gemälde“ komplett weiß – „weiße Streifen auf weißem Hintergrund“. Deshalb mag Serges Kumpel, der bodenständige Ingenieur Marc (Leonard Lansink), dessen Begeisterung für die „Vibrationen der Monochromie“ keineswegs teilen – und kann gar nicht fassen, dass Serge „200000 Franc für diese Scheiße“ bezahlt hat. Schon ist ein formidabler Streit im Gange, den der gemeinsame Freund Yvan (Heinrich Schafmeister) schlichten soll. Doch der befindet sich gerade selbst in einer permanenten Lebenskrise und macht mit seinen unbeholfenen Vermittlungsversuchen („ihr seid doch beide bescheuert“) alles nur noch schlimmer. So gerät Yvan selbst ins Kreuzfeuer („du schaffst die Grundlage für unseren Konflikt“) – statt auf Verständnis und Annäherung zu setzen, regiert bald das Prinzip „jeder gegen jeden“. Dabei geht es schon lange nicht mehr um das Bild, vielmehr treten nicht aufgearbeitete Altlasten ans Tageslicht – ein echter Stresstest für die Freundschaft der drei.
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