Schwere Brandstiftung: Nördlinger schuldig
Nach einem Küchenbrand in Nördlingen wird bekannt: Alle Herdplatten waren auf voller Stufe an. Wie das passiert sein soll, ist bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft vermutet Absicht.
Ein 71-jähriger Nördlinger erzählt im Amtsgericht, wie er längs auf dem Boden liegend in seiner Wohnung aufgewacht ist. Irgendwie muss er zu Fall gekommen sein, abends, nachdem er auf der Toilette war. Der Mann mit dem schwarzen Nadelstreifenanzug und den schlohweißen Haaren, der sich am Mittwoch wegen schwerer Brandstiftung am Nördlinger Amtsgericht verantworten musste, erinnert sich, wie er sich an der Küchenzeile hochzog und sich erst einmal versicherte, dass ihm beim Sturz nichts passiert ist. Nachdem er keine Blessuren davongetragen habe, sei er wieder zurück ins Wohnzimmer und habe sich bei geschlossener Tür vor seinen PC gesetzt. Vom Feuer, das zu diesem Zeitpunkt bereits über dem Herd ausgebrochen sein muss, soll er nichts mitbekommen haben.
Der 71-Jährige sagt am Verhandlungstag zur Vorsitzenden Richterin des Schöffengerichts, Andrea Eisenbarth, dass ihn erst mehrmaliges „Wummern“ dazu gebracht hätte, die Haustür zu öffnen. Aber nicht sofort, erst nach fünf Minuten, in denen er sich ärgerte und wunderte, „was der Blödsinn“ soll. Der Nördlinger meinte das Türklopfen, Freunde würden immer anrufen und Besuch sei selten; er vermutete deswegen anfangs Betrunkene, ging dann aber doch zur Tür. Auf dem Weg dorthin habe der Angeklagte die Küche gesehen. Pechschwarz. Der Hausflur ebenso. Dann noch die Flammen über dem Herd. „Ich habe drei oder viermal Feuer gerufen“, sagt er im Gerichtssaal, außer Atem vom Erzählen der Geschehnisse dieser Mainacht 2017. Er habe die Haustür geöffnet, und weil dort aber niemand war, habe er mit einem kleinen Blumenkübel begonnen, das Feuer zu löschen. Dann kam einer der Feuerwehrmänner in seine Wohnung und begleitete ihn nach draußen; der Rentner soll noch gesagt haben, dass er das Feuer unter Kontrolle hätte. Ein Satz, der ihm zum Verhängnis wurde. Die Feuerwehr brachte auch die anderen Hausbewohner aus dem Gebäude in der Nördlinger Innenstadt.
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