In manchen Kneipen qualmt es weiter
Seit genau 30 Jahren - so lange wie keine andere Diskothek in der Region - besteht "Rockmusik Hamlar". Genauso lange wird in der einstigen Bahnhofsgaststätte, die auch von Riesern oft besucht wird, weiter geraucht, und das kräftig.
"Mir bleibt nichts anderes übrig, wenn mein Lokal eine Chance haben soll", sagt auch der Nördlinger Pils-Club-Wirt Klaus Metzger und hat den Club in ein Vereinsheim umgewandelt. Zutritt haben also künftig nur noch Mitglieder, wobei es egal ist, ob sie Raucher sind oder nicht. Durch diese "geschlossene Gesellschaft" will Metzger das Rauchverbot umgehen (siehe Infokasten). Der Verein "Smoking-Pils-Club" ist bereits gegründet, Klaus Metzger wurde zum Vorsitzenden gewählt, ein geringer Jahresbeitrag wird erhoben. Jetzt kommt es nur noch darauf an, ob genügend Gäste zu ihrem Pils-Club stehen und Mitglied im Verein werden. Rund 80 Prozent der Gäste waren bisher Raucher. Auf die setzt Metzger natürlich. Aber auch auf alle anderen, die seine Idee unterstützen wollen. Trotzdem macht er sich vor allem in der Anfangszeit auf spürbare Umsatzrückgänge gefasst, die hoffentlich nicht die Existenz des Pils-Clubs bedrohen. Dann könne sich der Verein entfalten.
Nur noch für Mitglieder offen steht ein bisheriges Billard-Bistro in Wemding. Dort hat sich nämlich ein Billard- und Dart-Club angesiedelt, wie die Betreiberin mitteilt. Das Rauchverbot sei mit ein Auslöser für die Gründung des Vereins gewesen. Ein anderer Grund sei die Tatsache, "dass zu 98 Prozent immer die gleichen Gäste da waren".
Der Verein zähle inzwischen rund 150 Mitglieder im Alter zwischen 16 und 56 Jahren. Der Beitrag liege bei fünf Euro jährlich. Etwa 50 der Mitglieder seien Nichtraucher. Grundsätzlich sei das Rauchverbot ja nicht schlecht, meint die Wirtin, die auch Vorsitzende des Clubs ist, "aber in einer Kneipe sollte man auch rauchen können". Demnächst werde die Eingangstür an dem Club elektronisch gesichert. Dann sei sie nur noch von Mitgliedern mit deren Magnetkarte zu öffnen.
Die genannten Clubs scheinen im Donau-Ries-Kreis die Ausnahme zu sein. Im Gewerbeamt der Landkreis-Verwaltung in Donauwörth liegen der stellvertretenden Leiterin Gertraud Mährle zufolge bislang nur ein paar Anfragen vor. Die Behörde werde die Entwicklung erst einmal beobachten. Vorgaben des Ministeriums zum Rauchverbot lägen inzwischen vor.
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