Mode: Strenesse sucht einen Partner

Nördlingen Das Nördlinger Modeunternehmen Strenesse ist auf der Suche nach einem finanzkräftigen Partner, um sich Geld für weiteres Wachstum zu beschaffen. Der neue Chef Luca Strehle will das Filialnetz innerhalb der nächsten Jahre europaweit kräftig ausbauen, sagte er gestern gegenüber den Rieser Nachrichten. „Wir suchen einen Partner, um zu wachsen. Aus eigener Kraft ist das nicht zu schaffen.“ Der Investor solle möglichst aus der Modebranche kommen und die Visionen des Nördlinger Unternehmens mittragen. Als Zeitfenster, um zu einem erfolgreichen Verhandlungsabschluss zu kommen, nannte Strehle das Frühjahr 2013. Er führe bereits entsprechende Gespräche mit Interessenten.

Auf die Frage, ob es dann vorbei sei mit dem Familienunternehmen Strenesse, entgegnete der Firmenchef, ein mehrheitlicher Verkauf komme keinesfalls infrage, denn: „Wichtig ist mir, dass wir ein familiengeführtes Unternehmen bleiben.“ Man lasse sich aber mit den Verhandlungen Zeit, „weil wir nicht dringend zu einem Ergebnis gezwungen sind“.

Der Modemarke Strenesse stehen, wie berichtet, entscheidende Veränderungen bevor. Markenerweiterungen der Vergangenheit macht Luca Strehle rückgängig. „Wir haben beschlossen, uns voll und ganz auf die starke Kernmarke Strenesse zu konzentrieren“, erklärte der 37-Jährige.

Die Linien werden zusammengefasst

Konkret sollen ab Herbst/Winter 2013 die Linien „Strenesse Gabriele Strehle“ und „Strenesse Blue“ unter Strenesse zusammengefasst werden, alle Accessoires sowie Düfte und Brillen sollen dann ebenso in die Hauptmarke einfließen. Herrenmode wird auf die Strenesse-Shops ausgerichtet fortgeführt, ebenfalls schlicht unter „Strenesse“. Als Untermarke bleibt nur die Kinder-Linie „Strenesse Kids“ bestehen.

Bei den Damen-Kollektionen sollen pro Saison nur noch 400 statt 600 Teile entworfen werden. Von den rund 200 Mitarbeitern in der Nördlinger Zentrale werden über alle Abteilungen hinweg etwa 20 ausscheiden.

Der Umsatz liegt bei 70 Millionen Euro

Luca Strehle hatte im April dieses Jahres den Vorstandsvorsitz von seinem Vater Gerd Strehle übernommen, der Umsatz liegt bei 70 Millionen Euro.

Die grundlegenden Veränderungen sah die 61-jährige Chefdesignerin Gabriele Strehle als Zeitpunkt, den Generationenwechsel zu vollenden. Sie will das Unternehmen zum Ende dieses Jahres auf eigenen Wunsch verlassen. "Bayern