Nichts ist unzulänglich
Die Gruber-Kreissler-Revue im Oettinger Kinokabarett ist eine besondere Prüfung
Alles andere als unzulänglich war die Prüfungsarbeit des Oettingers Moritz Gruber, mit der er im alten Kino, sprich, im neuen Kinokabarett, auftrat. „Alles ist unzulänglich“ war eines der bösen Lieder Georg Kreisslers, das er, zusammen mit seiner Kollegin Judith Werner (als Topsy Küppers) und seinem Augsburger Dozenten Kilian Sprau (am Klavier und als Gerhard Bronner) präsentierte.
Der Kinosaal in Oettingen war voll und – gelinde gesagt – wohltemperiert. Das tat der Stimmung und dem Theaterstück allerdings keinen Abbruch. Dr. Martin Fogt, eine wohlbekannte Stimme aus dem BR, führte durch den Abend, der mit dem fingierten Schluss eines Kreissler-Konzertes begann, der Protagonist allerdings die geforderte Zugabe, sein „Tauben vergiften im Park“ verweigerte und statt dessen seinen Anwalt anrief und von diesem seinen eigenen Tod verkünden ließ. Er hatte genug vom Gefeiert werden, vom „alte böse Lieder spielen“, von den endlosen Tourneen. Fortan telefoniert er nur noch mit dem Anwalt und genießt sein Ableben. Die Geschichte an sich wirkt zwar nicht unbedingt schlüssig, aber funktioniert als Rahmenhandlung für die launigen Kreissler-Lieder bestens. Kilian Sprau am Klavier, Judith Werner und Moritz Gruber selbst überzeugen als Sänger und Komödianten auf ganzer Linie. So jagt ein „Hit“ Kreisslers den anderen, werden die Erinnerungen an den Künstler (von den Älteren im Publikum) geweckt und neue Freunde für die bösen Lieder (bei dem bei weitem größten Teil jüngeren Alters) gefunden. Zu originell und herrlich schräg sind die Texte und Melodien des zutiefst depressiven Wieners (der viel lieber in Prag geboren worden wäre).
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