Nichts als die Wahrheit
Michael Altinger zeigt in seinem Programm „Hell“ im Klösterle, wie man „alternative Fakten“ schafft.
Der „Kategorische Imperativ“ nach Immanuel Kant soll den Menschen zu gutem und edlem Handeln bewegen – so jedenfalls haben wir es in der Schule gelernt. Der Kabarettist Michael Altinger, der mit seinem aktuellen Programm „Hell“ am vergangenen Wochenende im Nördlinger Stadtsaal Klösterle gastierte, sieht bei vielen Zeitgenossen stattdessen einen gewissen Egoismus ausgeprägt: „Handle so, dass dein Thailand-Urlaub dabei rausspringt!“
Zunächst geht Altinger mit den Auswüchsen unserer modernen Gesellschaft ins Gericht: Wer heutzutage was auf sich hält, leistet sich eine Putzfrau – auch wenn er dafür selber putzen gehen muss. Besaß man früher einen Fernsehschrank, ist heute der Fernseher so groß wie ein Schrank. Auch ist es zwar schwer zu verstehen, wenn die Menschen mit Stangen auf Surfbrettern balancieren oder ausgepresste Gartenabfälle trinken – doch Stand-Up-Paddling und grüne Smoothies stehen einfach hoch im Kurs. Messerscharf schließt der Kabarettist, dass so viel Dummheit kein Zufall sein kann und wittert dahinter die Weltverschwörung einer Geheimloge. Rädelsführer ist ein gewisser Helmut Lux, der „Erfinder der Gabionen“, der bereits vor einiger Zeit „Leute dazu gebracht hat, mit Skistecken durch den Wald zu laufen“. Beispiele für die Entgleisungen des Zeitgeists findet Altinger gerade genug: Bachblütentherapie und Tantra-Sex, intimrasierte Väter und Toiletten mit Glasschiebetüren.
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