Rüsten für schlechte Zeiten
Was bei Strenesse in Nördlingen abläuft, ist derzeit wohl in der gesamten Wirtschaft angesagt: Die Unternehmer rüsten sich für schlechtere Zeiten. Und das ist die eigentlich wirklich beunruhigende Botschaft, denn offensichtlich rechnen die Firmen fest damit, dass sich die Finanz- und Autokrise zu einer veritablen Wirtschaftskrise auswächst und das nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Da schrillen bei einer international agierenden AG wie Strenesse natürlich die Alarmglocken, zumal das Segment der hochpreisigen Modelabels anfällig ist. Mit einem besonders schönen, hochwertigen Kleid oder einem Top-Anzug belohnt sich, wer Spaß am Shoppen hat und es sich leisten kann. Je mehr verunsichert die sogenannte Mittelschicht durch zunehmende Belastungen wird, umso weniger ist sie geneigt, ihr Geld für Mode auszugeben.
Deshalb ist es sicherlich verständlich und richtig, wenn Strenesse jetzt versucht, die unternehmerischen Steuerungsmechanismen auszureizen, um die vermutlich kommenden schweren Monate durchzustehen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann das allerdings nur insoweit Trost sein, als eine in der Krise gescheiterte Firma gar keine Arbeitsplätze mehr bietet. Die befürchteten Einschnitte bei Gehalt und Arbeitszeit werden schmerzen. Wer seinen Job gar verliert, wird es schwer haben, im Ries Ersatz zu finden.
Immerhin ist es für Strenesse offensichtlich nach wie vor kein Thema, Nördlingen als Standort, am Ende noch zugunsten einer Billigregion, aufzugeben. Angesichts der rückläufigen Umsatzentwicklung der letzten Jahre ist es Strenesse zudem erstaunlich gut gelungen, wieder eine gesunde Firma zu werden. Dafür haben auch hochfliegende Pläne wie die Überbauung der Schäufelinstraße geopfert werden müssen. Und natürlich mussten die Mitarbeiter die strukturellen Veränderungen mittragen, die das Unternehmen wieder fit machten. So stehen die Chancen gut, dass auch in ein paar Jahren noch Strenesse die einzige selbstständige deutsche Designermarke ist, die sich einen anerkannten Platz in der internationalen Szene geschaffen hat.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.