Bilder als Botschaft vom Zauber der Welt
Coburger Künstler Robert Reiter stellt in Oettingen aus
Am Ende der Oettinger Aktionswoche „Mittendrin“ lud das Heimatmuseum zur Eröffnung seiner Treppenhausgalerie ein. Robert Reiter, Jahrgang 1932, stellt hier vor, was er mit seinem erfahrenen Künstlerblick und -herz mittendrin und um Oettingen herum entdeckt hat. Seine stilsicheren Kaltnadelradierungen (Ritztechnik ohne Säure) zeigen sowohl die Postkartenansichten des Wörnitzstädtchens als auch heimelige Details mit Pforten, Wirtshausschildern oder Steinfiguren. Wesentlich kraftvoller geraten seine Ansichten in der Gouache-Technik (Deckfarben mit Pinsel und Wasser auf farbigem Papier). Wörnitzblicke und Friedhofsmotive um die Sankt-Anna-Kapelle sind impulsiv und emotional, ja schon expressionistisch. Gefragt nach seinem Lieblingsplätzchen nennt er das Zwingertor: „Das hat von beiden Seiten unendlich viele Varianten.“
Zweite Bürgermeisterin Gertrud Jaumann zeigte sich in ihrer Begrüßung angesichts der schönen Winkel und Ecken ihrer „liebenswerten Stadt“ sehr selbstbewusst: „Wir haben auch Bier, ein Schloss und einen Fürsten. Da müssen wir uns hinter nachbarlichen Reichsstädten nicht verstecken.“ Dr. Petra Ostenrieder, die mit Gabi Bauer und Helmut Jung die Ausstellung organisiert und arrangiert hat, freute sich, dass sich die Besucher „von einem fränkischen Künstler unsere eigene schwäbische Heimat zeigen lassen“. Mit seinen Motiven wolle er nach seinen eigenen Worten „den Duft der momentanen Erscheinung zeigen als eine Botschaft von Zauber und Vergänglichkeit der Welt.“
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