Viel besser als die müden Kicker
Posaunenchor St. Georg zeigt begeisterndes Konzert in Nördlingen
Das, was zwei Stunden vorher ganz Fußball-Deutschland vermisst hatte, lieferte am Sonntag das Konzert mit dem Posaunenchor in der St. Georgs-Kirche ganz Musik-Nördlingen. Ein nahezu perfektes Spiel ohne Fehlpässe. Und jeder, der vorher an der Begegnung der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexico fast verzweifelt war, der hätte hier eine wunderbare Gelegenheit zum Runterkommen gefunden. Indes: es waren keine versprengten Trikotträger im sehr gut besetzen Kirchenschiff zu sehen. Aber viele, die Fußball gesehen hatten, schmunzelten über die einleitenden Worte von Kirchenmusikdirektor Udo Knauer, der gleich zu Beginn ein weit besseres Spiel „als vor zwei Stunden“ versprach. Und er sollte Recht behalten. Dirigentin Dr. Ute Baierlein führte das Publikum verbal genauso gekonnt durch das Programm wie den Posaunenchor selbst am Pult.
Der begann mit einem romantischen Teil und festlicher Bläsermusik, unter anderem dem „Festival Intrada“ von Michael Schütz und „Alles, was Odem hat“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Um dann dem Jugendensemble Gelegenheit zu geben, sich getrennt vom Gesamtchor zu präsentieren, mit der Ouvertüre aus Verdis Nabucco. Die Dirigentin zeigte sich in ihrer Vorrede angetan, dass sich die Jugend auf dieses klassische Stück eingelassen hatte und erfreut, wie positiv sich das Jugendensemble entwickle. Danach folgten zwei Werke aus dem jüdischen Kulturkreis, bei dem sich Julia Gehring, die inzwischen in Würzburg Trompete studiert, auszeichnen konnte. Ein Block aus dem klassischen Genre des Chores bildete dann den Übergang zum eigentlichen Höhepunkt des Abends, von Liedern aus der Carmina Burana. Schon das „O Fortuna“ zu Beginn zeigte, dass in Zusammenarbeit mit Christian Möwes eine herausragende Erarbeitung der szenischen Kantaten von Carl Orff gelungen war. Der Posaunenchor interpretierte die Orffschen Lieder um Glück und Wohlstand, die Flüchtigkeit des Lebens, über Genüsse und Gefahren von Trinken, Völlerei, Glücksspiel und Wollust auf eine sehr eigene, eindringliche Weise. Auch hier stach Julia Gehring als „prima unter pares“ heraus und dem Orchester gelang ein wirklich großer Wurf, was das Publikum durch lang anhaltenden Beifall auch entsprechend würdigte.
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