Kloster Auhausen: Neue Funde und alte Legenden
Im Rahmen der Rieser Kulturtage stellt ein Referententeam die neuen Erkenntnisse zum Kloster Auhausen vor.
Äußerst gut besucht war der RKT-Vortragsabend in der Mehrzweckhalle in Auhausen zum Thema „Das Kloster Auhausen – Geschichte und neue Forschungsergebnisse“. Gerhard Beck, Vorsitzender des Vereins Rieser Kulturtage, begrüßte die Gäste und bestritt auch gleich den ersten Teil des Abends mit einer Powerpoint-Präsentation zum geschichtlichen Teil des ehemaligen Klosters.
Die nicht belegte Legende nennt als Zeitpunkt der Gründung das Jahr 958 durch Hartmann von Auhausen, der von Alerheim gekommen war. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1136 durch Papst Innozenz II. An der heute noch stehenden Klosterkirche sind noch immer gut romanische, gotische, renaissancezeitliche, barocke und moderne Merkmale ablesbar. Aus der reichhaltigen Historie hob Beck die Ereignisse des Bauernkriegs 1525, die Umwandlung des Klosters 1634 in ein markgräfliches Verwalteramt und die Gründung der protestantischen Union 1608 besonders heraus.
Kloster Auhausen bei den Rieser Kulturtagen: Ritterkapelle nicht lokalisiert
Als zweiter Referent erläuterte Matthias Tschuch die archäologischen Erkenntnisse aus dem Jahr 2023, die Ausgrabungen zwecks Erweiterung des Kindergartens auf dem einstigen Klostergelände notwendig gemacht hatten. Die Einzelfunde im Bereich des „neuen Baus“ wie beispielsweise eine Glockenscherbe könnten in naher Zukunft gesäubert und restauriert nach Auhausen rückgeführt und dort auf Dauer ausgestellt werden.
Dr. Roland Linck vom Landesamt für Denkmalpflege berichtete von den Geo-Radar-Untersuchungen auf dem 69 mal 48 Meter großen ehemaligen Klostergelände zwischen der heutigen Mehrzweckhalle und der Klosterkirche. So konnten die Fundamente einer ganzen Reihe von ehemaligen Gebäuden sichtbar gemacht werden, wie der Innenhof mit Brunnen, ein Gang im Westflügel mit zahlreichen Räumen links und rechts, ein südlicher Querbau und ein Zwischenbau, der Ostflügel und die Umfassungsmauer. Die in diesem Bereich vermutete „Ritterkapelle“ konnte aber leider nicht lokalisiert werden, wie Dr. Linck bei einer Nachfrage bedauerte.
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