
Ein Repair-Café startet im Juli in Neresheim

Um ein Zeichen gegen Wegwerfmentalität zu setzen, entsteht das Repair-Café in Neresheim. Es ist nicht so gedacht, dass die Menschen ihre Sachen hinbringen und später abholen.
Ein Ort, an dem man gemeinsam etwas repariert, anstatt es einfach wegzuwerfen, aber auch ein Ort der Begegnung und der Gemeinschaft: Das soll das Repair-Café in Neresheim werden.
Starten soll es an den Samstagen 8. und 22. Juli im Kolpingraum beim katholischen Gemeindezentrum. Träger sind die beiden Kirchengemeinden, die Stadt und der Treffpunkt F, tatkräftig unterstützt und begrüßt vom Seniorenrat. Vorgestellt worden ist das Vorhaben kürzlich bei einem Informationsabend im katholischen Gemeindezentrum. Jetzt werden erst einmal Helferinnen und Helfer gesucht und geworben, die ihre Fähigkeiten und Kenntnisse auf den verschiedensten Gebieten einbringen. Damit will man den Profis zwar keine Konkurrenz machen, wurde betont, aber ein Zeichen gegen die vielfach herrschende Wegwerfmentalität setzen.
Hilfe zur Selbsthilfe soll im Repair-Café in Neresheim geleistet werden
Die Idee, einander zu helfen, sei etwa vor einem Jahr entstanden, berichtete Georg Haas für den katholischen Gesamtkirchengemeinderat Neresheim. Schließlich sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Repair-Café ein gutes Angebot für Neresheim wäre. Haas verwies auf das Beispiel Ellwangen, wo der Andrang so groß sei, dass die Besucher Schlange stünden. Und das Thema sei ja auch aktueller denn je, nachdem alles immer teurer werde.
Die Idee sei, sagte Jasmin Albert, bei der Stadt Neresheim Sachgebietsleiterin Erziehung, Bildung, Soziales, dass man gemeinsam defekte Geräte repariere, dass es also eine Hilfe zur Selbsthilfe werde und nicht die, dass man etwas Defektes abgebe und repariert wieder abhole. Dieses Gemeinsame würde die Nachhaltigkeit fördern, neue Wertschätzung für Gegenstände schaffen und neue Kontakte ermöglichen. Denn man könne auch "einfach so" vorbeikommen, beim Reparieren zuschauen und Kaffee und Kuchen genießen. Wissen, Erfahrung und Fähigkeiten sollten weitergegeben werden.
Repair-Café soll ein- bis zweimal im Monat öffnen
Starten wolle man ganz klein im Kolpingraum und das Repair-Café ein- oder zweimal im Monat anbieten. Dafür werde ein Grundstock an Werkzeugen angeschafft. Man wolle aber keine Konkurrenz zu Profis sein, unterstrich die Rednerin, und man werde gegebenenfalls auch an Firmen verweisen.
Sollte sich das Café etablieren, könnten verschiedene Tische entstehen, an denen Fahrräder repariert werden oder Textilien, Spielzeug, Möbel oder Gebrauchsgegenstände oder elektronische Geräte. Nicht zuletzt könnte man Rechnungen überprüfen lassen oder sich Rat und Anregungen holen. Albert: "Der Besucher repariert so weit wie möglich selbst und wird gegebenenfalls unterstützt." Die Dienstleistung selbst ist kostenlos, bezahlt werden müssen lediglich Ersatzteile. Allerdings werde auch keine Garantie übernommen, dass nach der Reparatur alles funktioniert.
Eine Hausordnung soll Rechte und Pflichten für alle regeln. Nun geht es Albert zufolge darum, möglichst viele Helfer zu finden, die verschiedene Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen, aber nicht Profis sein müssen. Es wird ein Organisationsteam gegründet, dem Vertreter der Kooperationspartner angehören. Nach einer Besprechung der Helfer soll es noch im Juli losgehen. Über den Sommer wird dann geprüft, ob man aufgrund der ersten Erfahrungen nachjustieren muss.
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