Stadtjazzerey begeistert mit Jubiläumskonzert im Klösterle
Seit 30 Jahren gibt es die Band bereits. Im Stadtsaal Nördlingen spielt sie mit Freunden. Die Besucher sind so begeistert, dass ihnen eine Zugabe nicht reicht.
Es geschah Ende Mai 2022, als sich die acht ehrwürdigen Herren der Nördlinger Stadtjazzerey mit einem Doppelkonzert im Klösterle zum 30. Bandjubiläum feiern ließen. Damals als Dixie-Besetzung mit den Newcomern der Swinging Jangos als Anheizer im Gepäck. Der Big-Band-Geburtstag wurde jetzt in großer Besetzung gefeiert: „Nördlinger Stadtjazzerey and Friends“.
Zusammen mit den Freunden schwoll das Ensemble auf die mehr als doppelte Größe an und konnte dementsprechend im nahezu vollen Stadtsaal Klösterle loslegen. Mit fünf Titeln von „Little Brown Jug“ (Glenn Miller) über „Bridge Over Troubled Water“ (Simon & Garfunkel) bis zu „Frauen regier’n die Welt“ (Hommage an Roger Cicero mit Peter Eisenbarth am Mikrofon) zeigte die Big-Band-Formation die Bandbreite ihrer Möglichkeiten auf, wenngleich ihr die Swingtitel ungleich besser im Blut lagen als getragene Sachen.
Stadtjazzerey im Originalformat mit Dixie
Die beiden Uralt-Klassiker „Memphis Blues“ und „Hello Dolly“ präsentierten die Jubilare in gewohnter Formation, bevor es im großen Kreis weiterging mit einem der Höhepunkte des Abends: Die „James-Last-Version“ der West-Side-Story, bei der das komplette Trompetenregister brillierte und Josef Lutz am Schlagzeug saß. Mit dem Jazz-Standard „On the Sunny Side Of The Street“ und Billy Strayhorns „Take the Train“ ging es in die Pause. Danach wurde wieder in Vollbesetzug musiziert, von Glenn Millers „Tuxedo Junction“ bis zu Stevie Wonders „Sir Duke“, bevor es mit einer abermaligen kleinen Umbaupause, die Bassist Thomas Pichl mit launigen Anekdoten zu den gespielten Stücken lässig überbrückte, im originalen Stadtjazzerey-Format „At The Jazzband Ball“ weiter ging und die „Clarinet Marmelade“ den Dixie-Teil des Jubiläums-Konzertes abschloss.
„Sing Sing Sing“ in der Benny-Goodman-Version gab nochmals Schlagzeuger Josef Lutz Gelegenheit, sein Drumset ausgiebig zu bearbeiten, während „The Final Countdown“ von Europe das Ende des vergnüglichen Abends einläutete. Trotz der anfänglich geäußerten „Drohung“ der Kapelle, nur Stücke spielen zu wollen, die ihnen selbst gefallen, kam das Konzert beim begeisterten Publikum überaus gut an. Vor allem auch, weil den Solisten viel Raum zur Entfaltung gegeben worden war.
"Stadtjazzerey and friends" müssen drei Zugaben spielen
Unter drei Zugaben wollten man die Musiker nicht gehen lassen, die nicht zuletzt bei Glenn Millers „In the Mood“ bewiesen, wie sehr sie sich auch nach dreißig Jahren noch in ebendieser Feierstimmung befinden. Mit großem Dank an ihren „treuen Begleiter“ Rudi Scherer und die Stadt Nördlingen verabschiedeten sie sich mit dem „St.-Louis-Blues“, diesmal in der Marsch-Version und dann - wirklich zum Schluss - mit Glenn Millers „At Last“. Nicht nur für die Hardcore-Fans der Nördlinger Stadtjazzerey ein jubiläumswürdiger Abend.
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