Messbier-Probe: Wittner braucht alle Neune
Der Stadtrat probiert das neu gebraute Bier. Daniel Wizinger stimmt schon einmal auf die Attraktionen der Mess' ein. Auf dem Stabenfest fehlt eine.
Normalerweise ist Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner ein ausgewiesener Bierfass-Anstich-Profi. Nicht selten braucht er nur einen Schlag, dann läuft das Bier in den Krug. Doch auch Profis können einmal einen schlechten Tag erwischen. Bei Wittner war es der Mittwoch, an dem das Stabenfest- und Messbier im Nördlinger Sixengarten verkostet werden sollte.
Lag es am neuen Bier? Lag es am nagelneuen Fass? Oder dem sichtbar noch jungfräulichen Schlegel? „Ich war einfach schlecht in Form“, erklärte der OB seine „schlechte Performance“ mit einem Lachen. Tatsächlich brauchte er neun Schläge, ehe das Bier floss. Der Stimmung im Honoratioren-Zelt tat das keinen Abbruch, im Gegenteil. Schon vorher hatte Wittner seinen Stadtrat mental auf die Bierprobe eingestellt, denn nur, wenn dieser das flüssige Gold gutheißt, könne der Brauerei die so genannte Freisprechung gewährt werden. Entsprechend nervös gaben sich auch die beiden neuen Braumeister des Fürst Wallerstein Brauhauses, Bastian Ziegler und Markus Lechner, die sich natürlich an den traditionellen Rezepten der Brauerei orientiert und dennoch ein „neues“ Festbier geschaffen haben, das sich „durch seinen vollen, malzigen Geschmack und ein ausgewogenes Aroma“ auszeichnen soll.
Messbier mit 5,7 Prozent Alkohol
Mit 5,7 Prozent Alkohol und seiner goldenen Bernsteinfarbe fand es das Placet der Nördlicher Rätinnen und Räte. Der Geschäftsführer des Fürst Wallerstein Brauhauses, Reinhard Holz, begrüßte die Gäste - unter ihnen auch die Festwirte von Stabenfest und Mess' - und richtete zunächst Grüße des Hausherrn, Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein aus, der wegen eines Sportunfalls nicht an der Bierprobe teilnehmen könne. „Die Bierprobe für die Nördlinger Mess ist nicht nur ein Akt des Feierns, sondern auch ein Symbol für Zusammenhalt und Tradition. Sie erinnert uns daran, dass wir in einer Gemeinschaft zusammenkommen, um unsere Bindungen zu stärken und Momente der Freude zu teilen“, sagte Reinhard Holz.
Daniel Wizinger, bei der Stadt für die Bereiche Tourismus und Veranstaltungen verantwortlich, erläuterte im Anschluss die Konzepte der beiden großen Veranstaltungen, die unmittelbar bevorstehen: „Staben ist das eher traditionelle Fest mit ebensolchen, etwas gemäßigteren Attraktionen, während bei der Mess’ darauf geachtet wird, die jeweils besten und neuesten Fahrgeschäfte gewinnen zu können.“ In diesem Zusammenhang stimmte er die anwesenden Stadträte schon auf „Topspin“, ein, ein wohl sehr herausforderndes Abenteuer, das gleich zur Eröffnung für sie bereit stehe. Trotz Fachkräftemangel, auch in der Schausteller-Branche - genau aus diesem Grund hatte der angekündigte mobile Klettergarten für das Stabenfest Stunden vorher abgesagt - kann sich die Stadt über Bewerbungen zu den Festen nicht beklagen: Aus alljährlich 1200 Bewerbungen könne man die 220 für die Stadt besten auswählen.
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