Von Bach bis zu den Beatles
Das Ensemble Pfiffikus überzeugt mit seinen Gästen in der Nördlinger Spitalkirche. Das Programm umfasste furch fünf Jahrhunderte der Musik.
Mit ihrem Konzert „Wenn die Maus mit Bach Rock´n Roll tanzt“ lockten das Blockflöten-Ensemble Pfiffikus sowie Elke Moll, David Wagner, Paula Mayr, Daniel Funk und Aaron Stängle viele Zuhörer und Zuhörerinnen in die für diese Musik bestens geeignete Spitalkirche. Der Titel versprach eine Reise durch mehr als fünf Jahrhunderte und dieser musikalische Ausflug erfüllte, was er versprach, nämlich mehr als eine Stunde ein abwechslungsreiches Repertoire.
Elke Moll, die sich für das Programm verantwortlich zeigte, führte in drei Etappen durch die verschiedenen Zeitepochen und erklärte in kurzen Worten die Stücke und ihre Komponisten. Mit Dowlands melancholischem Lied „Come again“ eröffneten die jungen Musiker und Musikerinnen den Abend. Schon bei der ersten Strophe hüllten Flöte und Cello das Publikum in einen weichen, warmen Klangteppich. Das setzte sich auch bei der Recercata von Quagliati fort, bei der das Fugenthema akzentuiert in den verschiedenen Stimmen vorgestellt wurde.
Pfiffikus spielt Händels Wassermusik
Wer kennt sie nicht, Händels Wassermusik: Mit zwei Celli als Ersatz für ein Basso continuo und vier Flöten entwickelte sich ein ganz besonderes Hörerlebnis. Die Gegensätze von majestätisch zu tänzerisch, schnell und fanfarenartig zu langsam und getragen wurden von den Protagonisten hervorragend dargestellt, präzise gespielte Tonfolgen und klangliche Vielfalt ließen dieses Stück zu einer Besonderheit des Abends werden. Dass eine Bach'sche Fuge statt für einen Klavierspieler für ein Flötenensemble mit seiner ausgeklügelten und verteilten Stimmenfolge eine große Herausforderung ist, zeigte sich beim nächsten Programmpunkt. Den Abschluss des ersten Teils bildete Faurés Elegie für Cello und Klavier, mit dem die Geschwister Theresa (Cello) und Thomas Knoll (E-Piano) brillierten. Gefühlvoll bei den Pianostellen, dynamisch und technisch sicher in den schnellen Passagen, zeigte sich die Kongenialität und Musikalität der beiden.
Im zweiten Teil standen Titel wie Puttin on the Ritz, Ich wollt ich wär´ ein Huhn, In the mood, Rock around the clock oder Take five im Ablauf. Damit der nötige Rhythmus und Groove das Publikum zum Wippen brachten, gesellten sich Martin Schnierer und Freddie Werner mit Percussion dazu. Zusammen mit Cello und Flöten entstand ein ungewohnter, rhythmisch überzeugender Sound, bei dem die Soli der einzelnen Flöten fast schon an ein Saxofon erinnerten.
Titelmelodie der Sendung mit der Maus
Beim Tango Por una cabeza imitierten die Flöten die schluchzenden Geigen, während das Cello stetig den Tangorhythmus erklingen ließ. Dimitri Schostakovitschs 2nd Waltz, arrangiert vom Ensemblemitglied David Funk, ließ die Besucher im Dreivierteltakt wiegen, bei Penny Lane meisterten die Flöten die Triolen mit Leichtigkeit und erinnerten, begleitet vom Schlagzeug, Klavier und Kontrabass (Nathalie Stängle) an die glorreiche Zeit der Beatles. Der Kreis schloss sich mit der Titelmelodie der Sendung mit der Maus, einem pfiffigen Arrangement.
Die begeisterten Zuhörer dankten den Musikern und Musikerinnen der Rieser Musikschule mit lange anhaltendem und stehendem Applaus für diese bunte, anspruchsvolle Musik. Sie wurden mit einem Schlaflied, mit dem man in der Jetztzeit angekommen war, nämlich Trishas Lullaby in den Abend verabschiedet. (AZ)
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