Wie der Game Boy das Spielen revolutionierte
Der Game Boy, die erfolgreichste Konsole aller Zeiten, wird heute 25 Jahre alt. Das tragbare Spielgerät hat die Freizeitgestaltung Millionen Jugendlicher revolutioniert.
Bausteine in fünf verschiedenen Formen fallen von oben in den Bildschirm. Sie müssen in 90-Grad-Schritten so verschoben werden, dass sie am unteren Bildschirmrand möglichst lückenlose Reihe bilden. Dazu eine immer schneller werdende Melodie. Sogar die größten Videospiel-Muffel wissen, von was hier die Rede ist: Tetris, das erste und mit über 35 Millionen verkauften Exemplaren auch das erfolgreichste Videospiel für den Game Boy aller Zeiten.
Als die tragbare Konsole am 21. April 1989 in Japan das Licht der Welt erblickte, ahnte wohl nicht einmal ihr Erfinder Gunpei Yokoi von Nintendo, dass sich sein Game Boy einmal über 120 Millionen Mal verkaufen und somit zur erfolgreichsten Videospiel-Konsole aller Zeiten werden würde. Rückblickend sei das aber keine Überraschung, meint Patric Roos von Nintendo of Europe. „Der Game Boy war am Anfang seiner Zeit weit voraus. Spielen war nicht mehr ortsgebunden und nur am Fernseher möglich, sondern überall. Das war eine echte Revolution!“
Tetris machte den Game Boy so erfolgreich
Beigetragen zum anfänglichen Erfolg habe dabei auch Tetris, das in den ersten Jahren bei einem neuen Gameboy immer mit dabei war und das Videospielen laut Roos „salonfähig machte“.
Doch nicht nur das Puzzlespiel prägte die Geschichte des Gameboys. Auch Charaktere wie Super Mario, Donkey Kong und Zelda sowie die Pokémon-Reihe leisteten einen großen Beitrag zu Nintendos Erfolgsgeschichte. Vor allem die Pokémon erfreuen sich bis heute unter Videospiele-Fans großer Beliebtheit und sind mit mehreren Editionen unter den zehn meistverkauften Spielen aller Zeiten.
Mit dem Game Boy Color kam Farbe ins Spiel
Die kleinen Monster erstrahlten wie alle anderen Nintendo-Helden im Laufe der Jahre in immer größerem farblichen Glanz. Während das Spielen auf dem originalen Game Boy mit seinem schwarz-grünen Bildschirm und ohne Hintergrundbeleuchtung recht eintönig war, konnte der Game Boy Color ab 1998 bis zu 56 Farben gleichzeitig darstellen. Der Game Boy Advance sorgte 2001 durch eine veränderte Form für eine bessere Handhabung, der Game Boy Advance SP hatte 2003 eine Hintergrundbeleuchtung im Bildschirm.
Game Boys können nun sogar 3D
Mittlerweile können die tragbaren Konsolen von Nintendo 3D-Inhalte auch ohne dazugehörige Brille darstellen und ermöglichen Vernetzungen mit Spielern rund um den Globus. Für viele Spieler werde der Spielspaß dadurch aber nicht automatisch größer, so Roos. „Vor allem für erfahrene Zocker haben die älteren Konsolen und Spiele durch ihren Retro-Stil einen gewissen Charme. Der Game Boy bietet auch 25 Jahre später einfach noch ein einzigartiges Spielgefühl.“ Sicher nicht zuletzt dank diesem wunderbar einfachen Spiel mit den Bausteinen und der Musik.
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