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40. Ingeborg-Bachmann-Preis
04.07.2016

Überraschung! Ingeborg-Bachmann-Preis 2016 geht an Sharon Dodua Otoo

Sharon Dodua Otoo wurde mit dem 40. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Foto: Susanne Hasslern dpa

Ein weich gekochtes Ei kann bedeutender sein als menschliche Abgründe oder die Flüchtlingskrise – das hat Sharon Dodua Otoo bewiesen. Ihr Lohn: 25.000 Euro.

Es sind gleich drei schöne Geschichten über das Leben, die sich da hinter folgender erst mal ziemlich fachspezifischen Nachricht des gestrigen Tages stecken: Sharon Dodua Otoo ist mit dem 40. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Und so wie Sie jetzt ziemlich sicher „Sharon wer?“ denken, dachte die noch bis vor kurzem „Bachmann was?“. Aber damit, dass also eine Unbekannte dann das ihr unbekannte renommierteste Wettlesen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt gewonnen hat, haben die schönen Geschichten eben noch nicht mal begonnen.

Sharon Dodua Otoo ist Autorin und Aktivistin

Geschichte 1: Sharon Dodua Otoo beschreibt sich selbst als „schwarze britische Mutter, Aktivistin, Autorin und Herausgeberin“. Tatsächlich ist sie für die englischsprachige Buchreihe „Witnessed“ verantwortlich und hat auch schon Novellen wie die bei uns unter dem schönen Titel „die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle“ veröffentlicht. Und Aktivistin ist sie im gleichen Sinne wie ihre Lieblingsautorin, die ebenfalls dunkelhäutige amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison, die etwa in „Menschenkind“ die Sklaverei aufarbeitet. Nun aber hat Otoo, die als ghanaisches Einwandererkind 1972 in London geboren wurde, einen der Preise der deutschsprachigen Literatur gewonnen, hat auch auf Deutsch vorgelesen – wo sie doch vor Jahren als britische Staatsbürgerin in Zeiten der europäischen Freizügigkeit nach Berlin umzog. Und das nach dieser Woche der Brexit-, in dieser Phase der Migrations-Debatten. Ausgezeichnet integriert.

Otoo sagte bei der Ehrung, die ihr 25.000 Euro einbringt: Hätte sie um die Bedeutung des Bachmann-Preises gewusst, sie hätte einen anderen Text eingereicht.
Foto: Susanne Hassler dpa

Geschichte 2: Aber darüber hat Sharon Otoo eben nicht geschrieben. Für zeitgemäße Aufreger sorgten andere der 14 Kandidaten: Jan Snela mit seiner grenzwertigen Flüchtlingsszene „Araber und Schakale“ oder Stefanie Sargnagel, die einzige Österreicherin, durch ihre launigen Internet-Blogs bekannt und auch hier über alltägliche Abgründe schnoddernd (sie erhielt den Publikumspreis). Otoo beschreibt in „Herr Gröttrup setzt sich hin“ einfach ein Alltagsfrühstück, bei dem einem pensionierten Raketenexperten und Schach-Genie die Welt aus der wissenschaftlich wasserdichten Ordnung fällt. Weil sich das Verhalten eines weich gekochten Eies allen Erklärungen entzieht. Kein Bedeutungs-Tamtam, sondern so kluges wie aberwitziges Erzählen.

Geschichte 3: Otoo sagte bei der Ehrung, die ihr 25.000 Euro einbringt: Hätte sie um die Bedeutung des Bachmann-Preises gewusst, sie hätte einen anderen Text eingereicht. Aber Hildegard Keller als eine der sieben Juroren sah sich ja nicht umsonst an den Ehe-Sketch „Das Frühstücksei“ erinnert, an Loriot. Dessen Wahrheit lag tiefer als die Kritik und die Debatte der Zeit. Eine ghanaischstämmige Britin hat nun auf Deutsch unbekannterweise daran angeknüpft.

Alle Wettbewerbstexte sind im Internet unter bachmannpreis.orf.at (Menüpunkt „Texte“) nachzulesen.

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