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  3. Bluttat in der Türkei: In der Tiefe des Menschenwahns

Bluttat in der Türkei
05.05.2009

In der Tiefe des Menschenwahns

Mehr als 40 Menschen starben bei einem Überfall auf eine Hochzeitsgesellschaft in der Türkei.

Der türkische Regierungschef Erdogan ist entsetzt über das Blutbad bei einer Hochzeit in der Türkei. Das wird aber an seiner islamistisch-rückschrittlichen Haltung nichts ändern. Eine Analyse von Rainer Bonhorst

Wir erschrecken, wenn wir in unserem Land Zeugen eines sogenannten Ehrenmordes werden. Eine solche Bluttat konfrontiert uns mit einer Daseinsform, die wir hinter uns glauben. Die Frau als streng zu kontrollierender Männerbesitz und dazu die Selbstjustiz in Form von Blutrache: So haben wir Menschen jahrtausendelang gelebt.

In manchen Gesellschaften ist dies noch Tradition und Gegenwart. Und in Einzelnen steckt ohnehin noch vieles von diesen uralten Verhaltensweisen. Auch bei uns gibt es nicht nur "Ehrenmorde" in reaktionär-islamischen Gruppen. Das Eifersuchtsdrama, das blutig endet, kommt in allen Kreisen immer wieder vor. Es findet statt, wenn in einem dieser alte Wahn ausbricht, der tief in die Menschheitsgeschichte zurückreicht.

Von diesem Wahn ist manches auch in der südeuropäischen Mafia-Kultur noch beheimatet. Deren oft blutige Selbstjustiz ist eine Mischung aus modernem Gangster-Machtkampf und archaischen Vorstellungen von Familienehre.

Leider haben diese uralten Instinktstrukturen an einigen Stellen der islamischen Welt besonders hartnäckig überlebt. Es ist nicht der Islam selber, es sind viel ältere und tiefere Instinkte, die da am Werk sind. Aber dort, wo der Islam im Mittelalter stehen geblieben ist, hat sich der Boden für diese Verhaltensweisen als dauerhaft fruchtbar erwiesen. Dabei spielt die Einstellung strenger Moslems zu ihren Frauen eine Rolle. Sie ist unterdrückerisch und instinktgetrieben. Und da das so ist, ist auch der Weg zur Blutrache und zum massenhaften "Ehrenmord" dort nicht so weit wie in Kulturen, in denen die Frau nicht mehr Objekt strikter Kontrolle, sondern gleichberechtigt ist.

Die Wahnsinnstat von Bilge mit ihren mehr als 40 Toten fand bezeichnenderweise hinten weit in der Türkei statt, um eine klassische Formulierung zu bemühen. Auch die Töchter- und Schwestermorde, die wir bei uns erleben, werden nicht von modernen Türken, nicht von Großstädtern begangen, sondern von Leuten, die ihre Gesinnung aus den anatolischen Bergen mit zu uns gebracht und über ein, zwei Generationen hinweg aufrechterhalten haben. Sie leben wie Blinde in Deutschland und ihr Blut rauscht hinterwäldlerisch.

Ein probates Mittel gegen solche Rückfälle ins Urzeitliche gibt es nicht. Aber eine moderne, von der Aufklärung geprägte Kultur ist das beste Mittel gegen solche Attacken. Und eine engstirnig vernunftfeindliche Kultur ist besonders anfällig. Der türkische Regierungschef Erdogan ist verständlicherweise entsetzt über den Massenmord.

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