Drei Tote bei Schießerei in Mailänder Gericht - Täter gefasst
Bei einer Schießerei im Mailänder Justizpalast gab es mindestens drei Tote. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter, der auf einem Motorroller flüchtete, mittlerweile festnehmen.
Ein Angeklagter hat am Donnerstag im Mailänder Justizpalast das Feuer eröffnet und mindestens drei Menschen erschossen. Unter den Opfern sei auch ein Richter, sagte der Staatsanwalt des Berufungsgerichts, Giovanni Canzio, nach Angaben italienischer Medien. Der Täter flüchtete nach Angaben von Innenminister Angelino Alfano auf einem Motorroller, konnte von der Polizei aber rund 25 Kilometer außerhalb Mailands festgenommen werden.
Bei dem Täter soll es sich um einen 57 Jahre alten Mann handeln, der der Nachrichtenagentur Ansa zufolge in einem Insolvenzverfahren wegen betrügerischen Bankrotts angeklagt war. Er soll in den vergangenen Monaten erhebliche finanzielle Probleme gehabt haben. Über sein Motiv wurde zunächst nichts bekannt. Auch die Frage, wie der Mann an die Waffe kam, war zunächst offen.
Mailand: Schütze flüchtet auf Motorroller
Die Polizei ging zunächst davon aus, dass er sich nach der Tat weiter im Gebäude verschanzt hielt. Die Zugänge wurden gesperrt und die Menschen in Sicherheit gebracht. Vor dem Gebäude warteten mehrere Krankenwagen. In Wirklichkeit war er jedoch mit seinem Motorroller geflüchtet. Wie Innenminister Alfano über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, wurde er schließlich in der Ortschaft Vimercate nordöstlich von Mailand geschnappt.
"Plötzlich hörten wir mindestens drei bis vier Schüsse", berichtete der Anwalt Marcello Ilia über den Vorfall. "Wir fragten uns noch, was los ist, als eine große Zahl von Polizisten auftauchte. Sie forderten uns auf, den Raum nicht zu verlassen und schlossen uns ein." Nach wenigen Minuten seien sie wieder aus dem Raum gelassen und zum Ausgang gebracht worden. "Sie sagten uns, ein bewaffneter Mann im Anzug und mit Krawatte halte sich im Gericht auf."
Der Justizpalast steht im historischen Zentrum von Mailand, nur wenige Straßen vom Dom und dem Geschäftsviertel entfernt. afp, dpa
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