Ein Gespräch mit dem Zoodirektor
Knut tut gut. Immer noch. Immer wieder. Seit nun fast einem Jahr.Morgen feiert der bekannteste Eisbär der Welt seinen ersten Geburtstag.Aus dem täppisch-trotteligen Bärchen ist ein beachtlicher Burschegeworden. Und vor allem das ist ein Grund zu feiern, sagt der BerlinerZoodirektor Bernhard Blaszkiewitz.
Von Stefan Küpper
Berlin. Knut tut gut. Immer noch. Immer wieder. Seit nun fast einem Jahr. Morgen feiert der bekannteste Eisbär der Welt seinen ersten Geburtstag. Aus dem täppisch-trotteligen Bärchen ist ein beachtlicher Bursche geworden. Und vor allem das ist ein Grund zu feiern, sagt der Berliner Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz.
Herr Blaszkiewitz, wie wird Knut seinen Geburtstag begehen?
Blaszkiewitz: Das ist ein ganz normaler Tag für ihn. Schlafen, fressen, spielen. Wie im Dschungelbuch: "Probier¿s mal mit Gemütlichkeit".
Knut wird morgen ein Jahr alt. Als Mensch wäre er wie weit?
Blaszkiewitz: Na ja, Knut hätte jetzt gerade so die Grundschule hinter sich.
Bekommt Knut überhaupt mit, dass er einen Ehrentag hat?
Blaszkiewitz: Davon geh ich nicht aus. Das Wichtigste ist, dass es was zu fressen gibt.
Was gibt es denn am Festtag?
Blaszkiewitz: Um elf Uhr ist Pressetermin. Dann bekommt er einen Kuchen aus Obst und Gemüse überreicht.
Kein Ständchen?
Blaszkiewitz: Nee, das glaube ich nicht. Ich bin auch stimmlich etwas indisponiert.
Darf sein Pfleger Thomas Dörflein zu ihm auf sein Gelände?
Blaszkiewitz: Nein, der darf nach wie vor nicht zu ihm ins Gehege. Er ist weiter sein Pfleger, aber öffentliches Raufen ist nach wie vor streng verboten.
Für wen ist es schwieriger, sich zu entwöhnen: für Herrn Dörflein oder für Knut?
Blaszkiewitz: Für Knut ist das wurscht. Hauptsache, es gibt was zu fressen. Wie das für Herrn Dörflein ist, weiß ich nicht.
Was bedeutet für Sie ein Jahr Knut?
Blaszkiewitz: Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, ihn großzuziehen. Seit über 150 Jahren sind in diesem Zoo nur 10 Eisbären aufgewachsen. Für den Zoo war es ein sehr erfolgreiches Jahr. Das ist zu einem guten Teil Knut zu verdanken.
Fühlt sich Knuts Fell immer noch so weich an?
Blaszkiewitz: Ja. Weich und kuschelig, wie so ein Vorleger halt.
Frisst Knut immer noch so gerne Croissants?
Blaszkiewitz: Croissants hätte er gerne, bekommt er aber nicht. Knut hat nämlich Übergewicht. Er wiegt im Augenblick so 110 bis 112 Kilo. Das sind rund zehn Kilo zu viel.
Und stimmt es, dass der Berliner Zoo demnächst vielleicht wieder einen kleinen Eisbären bekommt?
Blaszkiewitz: Das sehen wir dann. So weit ist es noch nicht.
Und was passiert mit Knut?
Blaszkiewitz: Diese Entscheidung steht noch nicht auf der Agenda.
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