Google-Doodle lässt zum Feiertag die Trabis rollen
Wer am 3. Oktober das Internet durchstöbert, stößt bei "Google" jährlich auf ein Doodle anlässlich des Feiertags. Dabei herrscht bis heute Unklarheit über den Termin des Festaktes.
Heute gedenkt Google mit einem historisch angehauchten Doodle an den Tag der Deutschen Einheit. Die Grafik zeigt auf der Startseite den wichtigen Moment, in dem die ersten Übergänge geöffnet wurden und die Trabis die Grenze überfahren durften.
Doodles gibt es seit 1998
Doodles, was auf Deutsch so viel wie Gekritzel bedeutet, gibt es seit 1998. Dabei handelt es sich um Abwandlungen des Google Firmen-Logos. Mögliche Anlässe sind Geburtstage prominenter Persönlichkeiten, Jahrestage oder - wie zuletzt - Wahlen.
Zum Tag der Deutschen Einheit gibt es seit 2002 entsprechende Doodles: Das Brandenburger Tor hinter den Lettern "Google", den Firmennamen in schwarz-rot-rold-gefärbte Fahnen gehüllt oder einen symbolischen Händedruck. Dass der 3. Oktober der Tag des Nationalfeiertages ist, nehmen die deutschen Bürger selbstverständlich hin. Ist es aber nicht.
Der 9. November: denkbar ungeeignet
Seit 1990 ist der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit ein gesetzlicher Feiertag. Als deutscher Nationalfeiertag, übrigens der einzige Feiertag nach Bundesrecht, erinnert er an das "Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland". Nach der Wende stand dabei ursprünglich der Tag des Mauerfalls, der 9. November 1989, als Nationalfeiertag zur Debatte. Wegen der Reichsprogromnacht, die 1938 ebenso auf einen 9. November fiel, erschien der Termin jedoch ungeieignet.
Die Lösung: Die Regierung ernannte den Tag, an dem die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen offiziell der Bundesrepublik Deutschland zugerechnet wurden, als Tag des Festaktes. Somit war nämlich die Wiedervereinigung vollendet.
2004 wäre der Feiertag beinahe verschoben worden
Anfang November 2004 wurde bekannt, dass die Bundesregierung darüber nachdachte, den Tag der Deutschen Einheit zu verlegen. In diesem Jahr fiel der Feiertag auf einen Sonntag. Sollte der Nationalfeiertag zukünftig stets am ersten Sonntag im Oktober begangen werden, könnten Steuermehreinnahmen erzielt werden, so der Plan. Bundespräsident Horst Köhler hatte diesem Vorhaben, das auch sonst wenig Unterstützung gefunden hatte, sogleich widersprochen. Gerhard Schröder, damaliger Bundeskanzler, verzichtete daraufhin, den Plan weiterzuverfolgen. (AZ)
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