Harald Schmidt: Fernsehen ist stressig
Entertainer Harald Schmidt musste sich nach eigener Ansicht für seineFernsehkarriere zu sehr anstrengen. Vor einiger Zeit habe er beimWannenbad über seine TV-Laufbahn gedacht: "Hat sich eigentlich allesnicht gelohnt."
Hamburg (ddp). Entertainer Harald Schmidt musste sich nach eigener Ansicht für seine Fernsehkarriere zu sehr anstrengen. Vor einiger Zeit habe er beim Wannenbad über seine TV-Laufbahn gedacht: "Hat sich eigentlich alles nicht gelohnt. Das fand ich total entspannend", sagte der 50-Jährige laut Vorabbericht der Wochenzeitung "Die Zeit".
Er kenne jetzt Franz Beckenbauer und dürfe Bundespräsident Horst Köhler die Hand geben - "aber: dafür dieser ganze Aufwand?", sagte Schmidt. Es sei ihm wirklich egal gewesen, ob er rausgeworfen werde. Diesem "Leck-mich-am-Arsch"-Gefühl verdanke er die Mühelosigkeit, die er im Fernsehen ausstrahle.
Er sei froh, dass er in Zukunft nur noch 22 Shows im Jahr mache, denn er brauche anschließend ein halbes Jahr, "um vom Fernsehen zu entgiften". Schmidt startet am 25. Oktober gemeinsam mit dem Comedian Oliver Pocher die ARD-Show "Schmidt & Pocher", die den Untertitel "Ein satirischer Wochenrückblick" trägt.
Schmidt pries in der "Zeit" zwar die künstlerische Integrität des Theaters im Vergleich zum Fernsehen. Er gab jedoch zu, das Verlangen nach Sex sei für ihn der wahre Grund gewesen, berühmt werden zu wollen. "Das ist eigentlich die absolut einzige Motivation, auf eine Bühne zu gehen. Die wirklich interessanten Leute geben das auch zu", sagte Schmidt. Aber auch für dieses Ziel habe sich der "ganze Stress" nicht gelohnt.
Schmidt steht ab 12. Oktober am Staatstheater Stuttgart mit seinem Liederabend "Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen" auf der Bühne. Im Grunde sei das Staatstheater der Ort, an dem er immer arbeiten wollte, betonte er. "Theaterarbeit bedeutet, mit Leuten zu arbeiten, die ihren Job können...Im Fernsehen gilt ja doch eher: Er kann nichts, könnte aber Kult werden."
Die Diskussion ist geschlossen.