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Harald Schmidt im Interview
08.09.2011

„Ich möchte dem Land etwas zurückgeben“

Harald Schmidt.
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Harald Schmidt.

Harald Schmidt über seinen Wechsel zu Sat.1 und sein Leben als Kunstfigur des deutschen Fernsehens.

Deutschlands Chefzyniker geht wieder in seinem alten Revier auf Pointenjagd: Am Dienstag, 13. September, kehrt Harald Schmidt mit seiner Late-Night-Show von der ARD zum Privatsender Sat.1 zurück. In „Die Harald Schmidt Show“ lästert der 54-Jährige künftig immer dienstags und mittwochs ab 23.15 Uhr über Prominente, nimmt die Ereignisse der Woche satirisch aufs Korn, plaudert mit Studiogästen und gibt seinem altgedienten Bandleader Helmut Zerlett das Zeichen zum Einsatz.

Sie kehren nach siebenjähriger Kreativpause bei der ARD zu Sat.1 zurück – was wird anders?

Schmidt: Nichts. Sie wissen doch, das deutsche Publikum will nichts anderes, das deutsche Volk überhaupt will nichts anderes. Wir wollen die D-Mark, Dr. Kohl und die Mauer mit Reisemöglichkeiten – und all das bietet meine Show bei Sat.1, oder anders ausgedrückt: Es wird sich nichts Wesentliches ändern.

Sie haben erst kürzlich in einem anderen Interview aber behauptet, dass alles ein bisschen extremer wird in der neuen Sendung.

Schmidt: Stimmt, aber das war so zwischen Tür und Angel schnell rausgehauen, um frech und jung zu klingen. Der deutsche Zuschauer will aber Verlässlichkeit, gerade in Zeiten des Schuldenschnitts und der Euro-Krise. Wer bei uns abends reinschaut, wird sehen: Die Welt ist noch in Ordnung. Nicht unbedingt die Welt des Zuschauers, aber auf jeden Fall die Welt der Late Night in Sat.1.

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Also alles so wie immer bei „Dirty Harry“?

Schmidt: Absolut. Die Band links, mein Auftritt in der Mitte, Begrüßung: „Hallo, guten Abend“, der Schreibtisch, alles wie gehabt. Und viele Gäste im kurzen Rock – auch die Frauen.

Apropos: Werden Sie denn wieder mit mehr Lust an die Sache herangehen? In den vergangenen Jahren bei der ARD hatte man öfter mal den Eindruck, Sie sind gelangweilt bei dem, was Sie da machen.

Schmidt: Au, da täuscht der Eindruck aber gewaltig. Ich war immer extrem lustvoll bei der Arbeit, aber wie das halt in der Gipfelregion des Himalaja so ist: Manchmal kommen Lawinen oder Steinschlag, den man nicht erwartet hat, und dann muss man sich einfach neu auf die Witterungsverhältnisse einstellen. An Spaß hat es mir aber eigentlich nie gemangelt.

Warum verlassen Sie die ARD dann überhaupt? Da konnten Sie eine ruhige Kugel schieben, bei Sat.1 dagegen müssen Sie im Jahr siebzig Mal und damit mehr als doppelt so oft ran.

Schmidt: Ich wollte eben wieder Late Night machen, und das geht ja nur bei Sat.1. Ich wurde von allen Seiten dazu gedrängt, wieder Late Night zu machen, um meinem Bildungsauftrag dem deutschen Volk gegenüber gerecht zu werden. Dem kann man sich natürlich nicht entziehen – ich möchte dem Land schließlich auch ein bisschen was zurückgeben.

Hat man sich nicht ausreichend um Sie gekümmert bei der ARD?

Schmidt: Doch. Aber die ARD hatte ja nicht mal zwei Sendeplätze am späten Abend pro Woche für mich zur Verfügung – und ich wollte die höhere Frequenz ja auch wieder haben. Damit war eine Zusammenarbeit schon rein technisch überhaupt kein Thema mehr.

Und dann kam es zur Trennung im gegenseitigen Einvernehmen, wie man so schön sagt?

Schmidt: Es war wie bei einer langjährigen Ehe. Man fragt den Partner: „Hast du gerade was gesagt?“, und der antwortet: „Nee, das war gestern.“ In solchen Momenten spürt man, dass es Zeit ist, auseinanderzugehen.

Klingt wenig harmonisch.

Schmidt: Man kann sich das von außen immer schlecht vorstellen, aber es ist letztlich doch nur eine Frage von Zyklen, die zu Ende gehen. Sie müssen sich das wie bei Picasso vorstellen, der eines Tages gesagt hat, meine blaue Periode ist zu Ende und jetzt male ich pink – und so war das in meinem Fall auch.

Ihr alter Mitstreiter bei der ARD, Oliver Pocher, ist bei Sat.1 ja gescheitert und hat bei RTL angeheuert. Tut’s Ihnen denn sehr leid, dass er nicht mehr da ist?

Schmidt: Nee, das ist für ihn ja auch ein Mega-Deal, was ich da so lese. Ich freue mich, dass wir ihn damals richtig eingeschätzt haben, dass er auf Jahrzehnte noch eines der großen Talente im deutschen Fernsehen sein wird. Er hat jetzt bei RTL offenbar ein für ihn maßgeschneidertes Format gefunden, und da wünsche ich ihm viel Erfolg.

Sie machen seit vielen Jahren Late Night und treten künftig zweimal die Woche an. Wie motiviert man sich da jedes Mal aufs Neue?

Schmidt: Das ist eine Frage der Disziplin, das ist wie bei einem Broadway-Darsteller. Das ist der Beruf, und da geht man einfach zur Arbeit – im Prinzip auch nicht anders, als wenn Sie jeden Tag ins Büro oder in die Fabrik latschen.

Das Publikum bekommt aber nur die Kunstfigur Harald Schmidt zu sehen und nicht den Menschen hinter der Maske?

Schmidt: Auf das Thema Kunstfigur hat mich der Schauspieler Gert Voss aufmerksam gemacht, der gesagt hat: Man hat für sich so eine Figur erfunden, die man überall hinschicken kann – und als diese Figur kommt man gut durch den Tag. Das beschreibt es ganz gut, finde ich.

Nachvollziehbar. Wann haben Sie denn beschlossen, als eine Art Kunstfigur durch die Welt zu gehen und dadurch möglichst wenig von sich preiszugeben?

Schmidt: Das kann man nicht einfach beschließen, das entwickelt sich halt so. Das kommt mehr oder weniger auf einen zu. Spätestens seit meiner Zusammenarbeit mit dem Theaterautor René Pollesch weiß ich ja auch, dass authentisch ein Schimpfwort ist. Man darf die Leute doch nicht mit so was wie Authentizität belästigen – das will doch niemand haben.

Wie viele Menschen gibt es denn, die den authentischen Harald Schmidt kennen?

Schmidt: Keine Ahnung. Ich selber kenne ihn jedenfalls nicht.

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