Ein Lied für Marco
Ob er sein Lied bald in Freiheit hören kann? Um Marco W. zu unterstützen, hat das Aktionsforum "Hilfe für Marco" ein Lied produzieren lassen. Es soll bei Mahnwachen gespielt werden - solange bis der 17-Jährige nicht mehr in einem türkischen Knast einsitzen muss.
Detmold (ddp) - Freunde und Unterstützer des in der Türkei inhaftierten Marco W. haben ein Lied zur Unterstützung des 17-jährigen Schülers produziert. Das Lied beschreibe die Situation, in der sich Marco befinde, sagte ein Sprecher des Aktionsforums "Hilfe für Marco" mit Sitz in Detmold. Gesungen wird es von der TV-Moderatorin Bettina Weber-Kesting, die das Lied auch geschrieben hat.
Auf den Mahnwachen am Sonntag in München, Hamburg und Dortmund soll es erstmals zu hören sein. Die Kosten für die Produktion des Liedes wurden durch die Beteiligten selber getragen. In dem Text heißt es unter anderem: "Du musst träumen, weiterträumen, und dein Glaube an dich wird dich führen und dich stärken und er gibt dir Zuversicht."
Marco sitzt seit Mitte April in der Türkei in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, im Urlaub eine 13-jährige Britin sexuell missbraucht zu haben. Der Junge will mit dem Mädchen geflirtet und geschmust haben. Das Mädchen behauptet, er habe sie sexuell bedrängt. Der Prozess gegen den Schüler wird am 14. Dezember in Antalya fortgesetzt.
Der Liedtext in voller Länge:
"Hast dein Denken ausgeschaltet. Du stellst keine Fragen mehr. Hast bis hierher ausgehalten und dein Blick ist starr und leer.
Nur den Schmerz, den kannst du fühlen, deine Ohnmacht, deine Angst - du lebst von heute nur zum morgen, weil du nicht anders leben kannst.
Und jeder Strohhalm ist zerbrechlich. Tanzt bewegt auf dünnem Eis Ganz mechanisch und bedächtig, weil du um die Risse weißt
Du musst tanzen - weitertanzen. Auch wenn du dich nicht mehr spürst. Weil du dich, wenn du aufgibst, ins Unendliche verlierst.
Du musst träumen - weiterträumen - und dein Glaube an dich wird dich führen und dich stärken und er gibt dir Zuversicht
Und jeder Strohhalm ist zerbrechlich. Tanzt bewegt auf dünnem Eis. Ganz mechanisch und bedächtig, weil du um die Risse weißt.
Du musst fühlen - weiterfühlen - so lang noch Wärme in dir ist. Lass das Licht nicht ausgehn, weil du sonst verloren bist.
Du musst glauben - weiterglauben - dass dich irgendjemand hört. Lass nicht zu, dass die Kälte deinen Mut und Stolz zerstört.
Lass den Zweifeln nicht die Führung, lass die Wut nicht Taktstock sein. Lass noch Hoffnung in dein Herz denn du tanzt nicht mehr allein."
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