"Hunde-Terror" sorgt für Tollwut-Angst in Moskau
Moskau (dpa) - Tollwut-Panik in Moskau: 41 Menschen sind in der russischen Hauptstadt nach dem Angriff eines tollwütigen Hunds im Krankenhaus behandelt worden. Die Patienten, unter ihnen drei Kinder, würden derzeit gegen die tödliche Krankheit geimpft.
Das teilte Russlands oberster Amtsarzt Gennadi Onischtschenko nach Angaben der Agentur Interfax mit. Bei keinem sei Tollwut ausgebrochen. Wegen der Tollwut-Gefahr begannen die Behörden am Montag im Südosten der Millionenstadt damit, verwilderte Hunde einzufangen. Die Tierschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) warnte vor Massentötung der Hunde.
Ein streunender Hund hatte nach Behördenangaben Mitte Dezember in Moskau mehrere Menschen gebissen. Einige hatten Kontakt mit dem Speichel des Tiers, das vor einigen Tagen an Tollwut starb. Erst nach Ausbruch führt die Viruskrankheit zum Tod. Nach Darstellung des Amtsarztes Onischtschenko leben auf Moskaus Straßen zehntausende verwilderte Hunde, darunter tausende Kampfhunde.
Es sei bisher nicht gelungen, dem Problem mit Sterilisation oder anderen Methoden beizukommen, räumte Russlands Hygiene-Chef ein. Im vergangenen halben Jahr habe es fünf Tollwut-Fälle bei Menschen gegeben. Medien berichten immer wieder über den "Hunde-Terror" in Moskau und werfen der Stadt Tatenlosigkeit vor. Der WWF forderte, alle Vierbeiner mit einem Mikrochip auszustatten, um die Auswilderung unter Kontrolle zu bekommen und Tierhalter belangen zu können.
Die Diskussion ist geschlossen.