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  3. "Ich liebe mein Kind, aber…": „Man ist mutterseelenallein mit dem Kind“

"Ich liebe mein Kind, aber…"
08.05.2015

„Man ist mutterseelenallein mit dem Kind“

Mutter eines Teenagers, 50, verheiratete Akademikerin aus Nordschwaben.

Das Thema ja ein absolutes Tabuthema, das zuzugeben ist erst einmal schon für einem selbst ein großes Problem und das dann noch öffentlich zuzugeben - nun ja. Vor circa zwei Jahren habe ich dazu ein sehr gutes Buch gelesen: „Von wegen Rabenmutter... die harte Realität der Mutterliebe.“ Ebenso super: „Mutter Seelen allein erziehend - Ein Kind und weg vom Fenster“ von Maike von Wegen.

Ich gehöre zu den Spätgebärenden. Auch in den ersten Jahren habe ich Teilzeit gearbeitet. Ich habe ein Hochschulstudium und das Glück, einen gut bezahlten Teilzeitjob zu haben. Mein Kind in eine Ganztagsbetreuung zu geben, wäre für mich nie in Frage gekommen - für was soll ich dann ein Kind bekommen? Ich wollte aber auch nicht nur Mutter sein. Inzwischen habe ich zwei Bandscheibenvorfälle, Burn-Outs und eine Scheidung hinter mir, danach Zeit als Alleinerziehende ohne jegliche familiäre Unterstützung und demnächst wieder verheiratet, weil ich das Glück hatte dann einen Mann zu finden, der so taff ist sich nicht nur mit mir sondern auch mit meinem Kind auseinanderzusetzen. Der leibliche Vater sieht sein Kind nur noch, wenn es ihm in den Kram passt. Wir haben zwar gemeinsames Sorgerecht. Er nützt dies jedoch nur um daraus seine Rechte abzuleiten, aber nicht sein Pflichten. Er kümmert sich Null um sein Kind.

Und somit ist auch der Hauptgrund für mein "Bereuen", dass man als Mutter in der absoluten Konsequenz mutterseelenallein mit dem Kind ist. Oft habe ich das wie ein Gefängnis empfunden. Meine Kind war ein Schreibaby und bis heute extrem fordernd. Manchmal hatte ich mir in der Anfangszeit vorgestellt, dass selbst der Knast mir mehr Freiheiten gelassen hätte: zum Beispiel mal in Ruhe ein Buch lesen, schlafen wann ich will. Hört sich furchtbar an, aber soll ich mich jetzt dafür schämen?

Als ich alleinerziehend wurde, wurde es noch schlimmer: Ich konnte anfangs nicht einmal alleine den Müll rausbringen, ohne dass ich vorher meinem Kind ausführlich erklären musste, dass ich gleich wieder komme etc. Jetzt wohnen wir in einer Spielstraße und mein Kind kann mal mit anderen spielen. Das ist eine riesengroße Entlastung für mich. Auf dem Dort, wo viele alte und kaum Kinder wohnten, war es schrecklich.

Das Muttersein ist eine riesengroße Einschränkung meiner Möglichkeiten im Leben. Was wirklich auf einen zukommt mit einem Kind, das war mir in letzter Konsequenz nicht bewusst. Finanziell ist man als Alleinerziehende auch benachteiligt. Es gibt keine Gutscheine, keine Unterstützung und Notbetreuung nur gegen Geld. Es ist nicht mein Kind, das ich nicht mehr will, sondern die Rahmenbedingungen. Und dann sind da die Vorwürfe der anderen, dieses dumme Geschwätz, „das hättest du doch wissen können“. Nichts weiß man vorher. Ich hatte früher auch schlau geschwätzt, so nach dem Motto, gebt dem Kind halt Lego und dann ist Ruhe. Dann wurde ich selber Mutter und erfuhr: Nicht jedes Kind ist gleich. Manche sind sehr fordernd.

Viele Alleinerziehende sprechen das Muttersein heilig, viele können nicht zugeben, dass nicht alles toll ist. Mit einer Freundin habe ich mal über meine Gedanken gesprochen. Sie sagte: „Aja, so darfste das nicht sehen, ich bin froh, meine Tochter ist das Beste, was mir passiert ist.“ Vielleicht wollen sie die Realität nicht sehen.

Die Gesellschaft hat null Empathie und auch keinerlei Vorstellung davon, was es heißt tatsächlich ganz allein für die Betreuung eines Kindes verantwortlich zu sein. Erst wenn die Kinder aus purer Verzweiflung in der Badewanne ertränkt worden sind, geht das Gezeter los über die Rabenmutter. Vorher, als sie mal Hilfe gebraucht hätte, als sie vor lauter Erschöpfung nicht mehr konnten, war keiner da, der ihr geholfen hätte, zum Beispiel indem er der Mutter die Kinder mal für ein paar Stunden KOSTENLOS abgenommen hätte. Oder das schwedische Modell wäre gut, wo beide Eltern sich die Betreuung gleich teilen und da nicht ein Vollzeitschaffender ist und der andere bleibt ganz daheim. Das wäre für Mütter viel entlastender.

Ich würde nur noch in einem Indianerdorf, wo sich jeder für die Kinder verantwortlich fühlt und man sich tatsächlich gegenseitig aushilft, Kinder bekommen, hier nicht mehr!

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