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Johannes B. Kerner wagt sich auf Sat.1 mit einer neuen Show an einen schwierigen Sendeplatz. Es wird sich zeigen, ob der Sender seinem neuen alten Zugpferd damit einen Gefallen erweist.
Moderator Johannes B. Kerner gibt sich noch etwas geheimnisvoll. Bislang hat der 44-Jährige vor allem gesagt, was er nicht will: im Fernsehen kochen etwa. Auch seichte Plauderei soll es nicht geben.
Am Montagabend startet bei Sat.1 seine neue Sendung "Kerner" (21.15 Uhr). Sie sei eine Mischung aus Talk, Service, aktuellen Beiträgen und Studioaktionen, kündigte Kerner an - "nicht so talklastig" wie sein zurückgelassenes Format beim ZDF.
Konkreter wurde Kerner bislang nicht. Vielleicht, weil er selbst noch nicht weiß, wohin sich das 105-minütige Magazin entwickelt. Denn tatsächlich muss sich nun erst zeigen, ob Sat.1 seinem neuen alten Zugpferd mit der Programmierung am Montagabend einen Gefallen erweist. In den vergangenen Monaten liefen an diesem Tag zur besten Sendezeit verschiedene Dokusoaps, die ausnahmslos floppten und teilweise frühzeitig abgesetzt wurden.
In der Premierensendung setzt "Kerner" auf Verbraucherthemen. Das Baustellenchaos auf Deutschlands Straßen oder das "System der Angst", mit dem Angestellte in Discountmärkten unter Druck gesetzt werden, bespricht der Moderator mit Experten. Ein Medium soll Kontakt mit einem Selbstmörder aufnehmen, dessen Mutter im Studio auf Antworten wartet. Der Jurist Ralf Höcker klärt, wie schon regelmäßig zu ZDF-Zeiten, Rechtsfragen. Einziger Promigast ist Comedian Mario Barth.
Das Talkmagazin ist der Höhepunkt der großen Herbstoffensive von Sat.1 - und auch der Schlusspunkt: Wenn die Talkshow des Moderators startet, dann hat der Privatsender erst einmal sein frisches Pulver verschossen und kann nur noch abwarten. Abwarten, wie das neue Format am bislang quotenschwachen Montag einschlägt. Dann zeigt sich auch, ob die neue Dokusoap "Deutschland wird schwanger", die eine Stunde vor "Kerner" läuft, neue Zuschauergruppen anlockt. Darin begleitet Talkmasterin Britt Hagedorn Paare vor, während und nach der Geburt.
Kerner beugte einem Fehlstart seiner neuen Show bereits in Interviews vor: Wer einen schnellen Erfolg erwarte, verstehe nicht viel vom Fernsehen, so der Moderator.
Zum Start und in den ersten Wochen läuft "Kerner" in direkter Konkurrenz zum RTL-Quotenhit "Bauer sucht Frau", der zuletzt mehr als sieben Millionen Zuschauer holte. (ddp, dpa, flora)
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