Lebenslang für deutsche Studentin in Schweden
Västerås (AZ) - Eine Studentin aus Hannover ist wegen Ermordung von zwei kleinen Kindern in Schweden zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht in Västerås bestätigte mit seinem Berufungsurteil am Montag die Entscheidung aus erster Instanz im Oktober.
Es verfügte auch die Ausweisung der 32-Jährigen sowie Schadensersatz an die Familie in Höhe von 100 000 Kronen (9 200 Euro). Die als "Hammermörderin" bekannt gewordene Christine S. soll die Strafe in Deutschland absitzen. Sie darf zudem nie wieder schwedischen Boden betreten.
Die Bluttat hatte das Land in Schock versetzt: In dem beschaulichen Städtchen Arboga wurden am 17. März 2008 der dreijährige Max und die einjährige Saga mit einem hammerartigen Gegenstand erschlagen, ihre 23-jährige Mutter wurde schwer verletzt und lag zehn Tage lang im Koma.
Der Verdacht fiel auf Christine S., die während eines Kreta-Urlaubs ein Verhältnis mit dem Freund von Max' und Sagas Mutter hatte. Sie war Torgny H. in seine Heimat gefolgt, er beendete jedoch kurz darauf die Beziehung. Aus enttäuschter Liebe und rasender Eifersucht soll die laut Anklage psychisch labile Studentin die Tat begangen haben. Nach schwedischen Medienberichten waren die Taten die ersten von einer Frau begangenen Kindermorde in dem skandinavischen Land.
Die Deutsche wurde ohne technische Beweise nur aufgrund von Indizien und wegen des als stark eingestuften Tatmotives verurteilt. Sie bestritt die Mordvorwürfe. Offen blieb zunächst, ob die Studentin eine erneute Berufung in dritter Instanz anstrebt.
Die Diskussion ist geschlossen.