Lottospieler hat sechs Richtige - und gewinnt nichts
Der Hesse Rainer Henning hat zwar die richtigen Zahlen ausgewählt, aber dabei einen entscheidenden Fehler gemacht. Da helfen auch tröstende Worte nicht.
Sie füllen Kalenderblätter und Schweigepausen in allzu zähen Unterhaltungen. Sie sind Hoffnungsschimmer in vermeintlich ausweglosen Situationen: Sprichwörter ziehen sich durch unser Leben. Aber von Zeit zu Zeit sollte man dann doch überprüfen, was man da so leichtfertig vor sich hinsagt. Die tragische Geschichte des Rainer Henning bietet allen Anlass dafür.
Wie gewonnen, so zerronnen? Stimmt leider. Da tippt der Frankfurter sechs Richtige im Lotto, doch sein Gewinn bleibt ihm verwehrt. Der 71-Jährige hatte mit einem sogenannten Systemschein gespielt, bei dem man sich den Gewinn mit mehreren Tippern teilt. Diesen Schein hatte er in einem Kiosk eingereicht, der auf dem Papier seiner Frau gehört und in dem er auch noch selbst hinter der Kasse steht. Laut Glücksspielstaatsvertrag darf ein Tipper aber nur Annahmestellen nutzen, mit denen er persönlich nichts am Hut hat. Für Henning heißt das: Er hat sich um 24.000 Euro Gewinn gebracht. Glück und Pech liegen eben nah beieinander. Insgesamt waren 3,2 Millionen im Jackpot.
Lottospieler im Pech: Sechs Richtige und dann nur 36 Euro auf dem Konto
Der geknickte Gewinner tröstet sich nach seinem rabenschwarzen Tag mit einer alten Weisheit: „Aus Fehlern lernt man“, sagte Henning, als sein Bankkonto leer blieb. „Hätte ich gewusst, dass ich hier nicht spielen darf, hätte ich das doch nicht gemacht.“
Die herzlosen Hessen von der Lottogemeinschaft haben ihm dann aber doch noch etwas überwiesen: 36,25 Euro nämlich – exakt den Betrag, den der Pechvogel für seinen Tippschein bezahlt hatte. Ziemlich zynisch. Aber wie sagt man nochgleich? Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach? Rainer Henning wird dieses Sprichwort wohl künftig aus seinem Wortschatz streichen.
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Mitarbeiter der Annahmestellen erhalten regelmäßige Schulungen und da wird auch immer wieder das Thema angesprochen, dass im eigenen Laden nicht gespielt werden darf, wieso wusste der Herr Henning dann das nicht. Er hätte jederzeit in einer anderen Annahmestelle spielen können. Somit hält sich mein Mitleid in Grenzen