Madrid prüft Antrag auf Stierkampfverbot
Madrid (dpa) - Teilerfolg für Spaniens Tierschützer: Das Parlament der Region Madrid ließ am Dienstag den Antrag einer Bürgerinitiative zu, der die Abschaffung von Stierkämpfen fordert. Die Tierschutzorganisation El Refugio (Die Zuflucht) hatte knapp 52 000 Unterschriften für ein Verbot gesammelt.
Allerdings wird das Regionalparlament zunächst entscheiden, ob es überhaupt zu einer Debatte über einen Stierkampfbann kommt. Einen Termin für die Abstimmung gibt es noch nicht. "Heute ist ein historischer Tag. Wir sind sehr glücklich und aufgeregt", sagte der Leiter von El Refugio, Nacho Paunero. "Jetzt sind die Politiker an der Reihe." Die Tierschützer haben es nicht einfach, denn in der Region Madrid hat die konservative Volkspartei (PP) das Sagen. Sie regiert mit absoluter Mehrheit und will den Stierkampf als nationales Kulturgut schützen lassen. Die Chefin der Madrider Regionalregierung, Esperanza Aguirre, ist ein bekennender Stierkampf-Fan.
Paunero rief die Politiker auf, sich einer Debatte nicht zu verschließen. Jedes Jahr würden bei Stierkämpfen in Spanien fast 14 000 Tiere grausam getötet. Zudem seien bereits dutzende Toreros bei dem Spektakel ums Leben gekommen.
Als Vorbild dient den Madrider Tierschützern Katalonien. Dort hatte das Regionalparlament im Dezember 2009 ein Volksbegehren angenommen, das zum Verbot von Stierkämpfen aufruft. Seither wird das Gesuch von den Ausschüssen geprüft. Die abschließende Debatte im Plenum ist für kommenden Mittwoch geplant. Ob an dem Tag auch über ein endgültiges Verbot abgestimmt wird, ist aber ungewiss.
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