"Metal for Nature" in Wacken
Wacken (dpa) - Das für seine entspannte Atmosphäre bekannte Heavy Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Dorf Wacken will jetzt mit Umweltfreundlichkeit punkten.
Wenn an diesem Samstag nach drei Tagen Schluss mit Party ist, dürften 600 bis 700 Tonnen Abfall anfallen. Die Organisatoren haben sich unter anderem Hilfe der Technischen Universität Berlin und des Unternehmens "Ecocontrolling" geholt. Unter dem Motto "Metal for Nature" soll die Abfälle getrennt entsorgt werden. Das Gelände kann dann zügig wieder für die Landwirtschaft genutzt werden, sagte W:O:A-Veranstalter Thomas Jensen.
Zunächst wurden zehn Prozent des Festivalgeländes in Cleanzones umgewandelt, die zusammen mit den Campern sauber gehalten werden. "Dadurch sollen die anderen Besucher motiviert werden, auch ihre Abfälle an den vorhandenen Entsorgungsstellen regelmäßig zu entsorgen", erklärte Jensen. "Unsere Fans empfinden das Festival eher wie eine private Party." Auf einer Fete bei einem guten Kumpel würde auch niemand Bierflaschen in den Rasen treten und absichtlich den Garten verwüsten.
Um den Müll zu Trennen, gibt es in Wacken 150 000 Müllbeutel, 200 Bio-Tonnen, 40 Glas-Container, sowie mehrere hundert Papier- und Restmüll-Behälter, die mit zehn Müllpressen beschickt werden. Eine 50-köpfige "Müll-Patroullie" ist rund um die Uhr im Einsatz. "Hundert Prozent Sauberkeit wird es jedoch nie geben", räumten die Veranstalter ein. Nach dem Festival werden Schrotthändler die rund 200 Hektar Äcker, Felder und Wiesen von zurückgelassenen Grills, Zeltstangen und anderen Metallteilen leeren, bevor Wackens Bürger selber den Kehraus machen und die letzten Überreste einsammeln.
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