Mittelamerika rechnet mit bis zu 20.000 Migranten aus Afrika
"Die Länder sind auf diesen Andrang nicht vorbereitet": Bis zu 20.000 Menschen könnten auf ihrem Weg in die USA bald Costa Rica erreichen.
Mittelamerika erwartet in den kommenden Wochen Tausende Migranten aus Afrika. Bis zu 20.000 Menschen könnten auf ihrem Weg in die USA bald Costa Rica erreichen, sagte die Direktorin der Einwanderungsbehörde, Gladys Jiménez, in einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung "La Nación". Das könne die Region vor erhebliche Probleme stellen. "Die Länder sind auf diesen Andrang nicht vorbereitet", sagte die Behördenchefin.
Verschärft wird die Lage, weil Costa Ricas nördliches Nachbarland Nicaragua den Migranten die Durchreise verweigert. Bereits jetzt hängen Hunderte Afrikaner in Costa Rica fest. Zuletzt waren auch 8000 Kubaner in Costa Rica gestrandet, die schließlich über eine Luftbrücke nach El Salvador ausgeflogen wurden und von dort weiter Richtung USA reisten. Im Gegensatz zu afrikanischen Migranten können Flüchtlinge aus Kuba allerdings auf eine recht unkomplizierte Aufnahme in den Vereinigten Staaten hoffen.
Die Afrikaner fliehen vor den schlechten politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in ihren Herkunftsländern. Ihre Behörde habe mehr als 20 verschiedene Migrationsrouten identifiziert, die sich aber ständig änderten, sagte Jiménez. Viele Migranten reisten aus afrikanischen Ländern wie dem Kongo, der Elfenbeinküste, Guinea oder dem Senegal per Schiff nach Brasilien und dann auf dem Landweg weiter über Kolumbien nach Costa Rica. dpa
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