Sabrina-Nathalie Reitz: „Du bist ideal, egal wie du aussiehst!“
Sabrina-Nathalie Reitz ist „Miss World Germany 2011“. Am Sonntag tritt sie beim Weltfinale in London für Deutschland an.
Sabrina-Nathalie Reitz ist die schönste Frau Deutschlands. Deshalb tritt die 21-jährige Schülerin aus Langenselbold in Hessen diesen Sonntag beim Finale der Miss-World-Wahl in London an. Zeit für ein kurzes Gespräch mit ihr.
Frau Reitz, wie fühlt man sich denn als frischgebackene schönste Frau Deutschlands?
Sabrina-Nathalie Reitz: Ich bin überwältigt! Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte, es kam alles so plötzlich und ich hatte keineswegs damit gerechnet. Nun bin ich bei der Miss World Competition 2011 in London. Es ist schön zu wissen, dass ich die schönste Frau Deutschlands bin. Ich bin stolz auf mich, und meine Familie ist es auch.
Wie muss man sich eine solche Wahl vorstellen?
Reitz: Wir Kandidatinnen hatten Fotoshootings, Interviews und vieles mehr. Man sollte sich aber immer treu bleiben, sagte ich mir, und das tat ich auch. Ich war stets natürlich, hatte mich nicht verstellt, war freundlich zu meinen Konkurrentinnen. Wie ich mich präsentiere, stand für mich im Vordergrund.
Wie haben Sie sich kurz vor der Entscheidung gefühlt?
Reitz: Es war alles so aufregend. Ich hatte meinen normalen Schulalltag in der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau, da ich derzeit mein Abitur mache, damit ich dann Zahnmedizin studieren kann. Und dann bekam ich auf einmal den Anruf, dass ich unter den Top fünf der schönsten Frauen bin. Unbeschreiblich. Die Wahl in Düsseldorf lief super ab, aber ich hatte nicht mit dem Sieg gerechnet. Schließlich standen fünf bildhübsche Mädchen auf der Bühne. Wer wird jetzt Miss World Germany 2011, fragten wir uns. Ich habe insgeheim immer gehofft, dass ich gewinne, aber manchmal ist es einfach nur ein Traum. Dann fiel die Entscheidung: „Miss World Germany 2011 ist Sabrina-Nathalie Reitz.“ Ich war fassungslos und mir kamen die Tränen, so glücklich war ich.
Provokant gefragt: Finden Sie sich selbst denn schön? Was mögen Sie an sich selbst am liebsten?
Reitz: Ich möchte keineswegs arrogant rüberkommen, weil das nicht meine Art ist. Man braucht viel Selbstvertrauen, um zu sagen, ja, ich bin schön. Sonst würde ich ja nicht an einer Wahl teilnehmen. Ich sehe das so: Ich bin hübsch, aber Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Der eine mag schwarze Haare, der andere blonde, große oder kleine Menschen. Am liebsten mag ich meine Wimpern, weil sie so lang sind und jedes Mädchen mich fragt, ob sie echt sind – und das sind sie. Falsche Sachen mag ich nicht. Natur ist das Beste und Schönste. Man kommt auch ohne viel Make-up, einfach mit Pferdeschwanz und in Jeans und T-Shirt, smart rüber.
Was bedeutet Ihnen Schönheit? Wann ist ein Mensch für Sie schön?
Reitz: Schönheit ist in unserer Gesellschaft ein wichtiges Thema. Aber was ist Schönheit? Jeder Mensch kann schön sein auf seine Art und Weise. Man sollte nicht an Idealbildern festhalten. Ich finde einen Menschen schön, wenn er sich in seinem Körper wohlfühlt. Andere Menschen merken es, wenn sich jemand unwohl in seiner Haut fühlt. Ich sage: Du bist ideal, egal wie du aussiehst!
Zum Finale in London: Glauben Sie, dass Sie Miss World werden?
Reitz: Ich wünsche es mir von tiefstem Herzen.
Wenn Sie als Miss World einen Tag über die Welt bestimmen dürften, was würden Sie ändern?
Reitz: Wenn ich als Miss World einen Tag lang über die Welt bestimmen könnte, würde ich die Gerechtigkeit herstellen wollen. Ich würde denen Geld geben, die keins haben. Essen, Wasser – einfach Nahrung denen geben, die es brauchen. Kindern die Möglichkeit geben, die Schule zu besuchen. Jedem die Möglichkeit geben, ohne Sorgen leben zu können.
Wie wird Ihr Leben nach der Wahl aussehen? Stehen Sie als Model bei einer Agentur unter Vertrag?
Reitz: Ich liebe mein Leben, wie es ist, und es wird weiterhin in ganz normalen Bahnen verlaufen. Ich habe schon eine Ausbildung als zahnmedizinische Fachangestellte, möchte aber Zahnmedizin studieren. Modeljobs sind toll, ich liebe es. Aber ich möchte auf dem Boden bleiben. Jetzt mache ich erst mal das Abitur und dann studiere ich. Interview: Sebastian Hofmann
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