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Musik
12.07.2012

50 Jahre Rolling Stones: Der komponierte Aufstand

Die Rolling Stones, hier auf einem Bild vom 22 Juli 1965: Ihre Musik war groß.
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Die Rolling Stones, hier auf einem Bild vom 22 Juli 1965: Ihre Musik war groß.
Foto: afp

Ja, die Musik der Rolling Stones, die heute vor 50 Jahren ihr erstes Konzert gaben, ist groß. Denn Mick Jagger & Co. komponierten nach neuen Regeln.

Wer unter aufgeklärten Menschen würde heute noch der Behauptung widersprechen, die Musik der „Rolling Stones“ sei groß? Protest ist da kaum zu erwarten, allenfalls die grämliche Einschränkung, die Musik der „Rolling Stones“ sei groß gewesen. Und ganz Kundige wissen auch hinzuzufügen, wann die Musik der „Rolling Stones“ groß gewesen war, nämlich vor allem zwischen 1968 und 1972.

Das aber ist eine geraume Zeit her und eine erschreckend kleine Spanne zwischen Perotin (um 1200) und Alfred Schnittke († 1998) – um willkürlich zwei Eckpunkte zu wählen, zwischen denen sehr viel große Musik für sehr viele Zwecke entstand und sich zukunftsträchtig überliefert hat, in Afrika und Amerika, in Asien und Europa, in vielen Tonsystemen, Stilen und Handschriften.

Warum aber ist es dennoch weder vermessen noch voreilig, den „Rolling Stones“ zu Lebzeiten schon das auszeichnende Musikgeschichts-Etikett „epochal“ als Kompositions- und Interpreten-Quintett anzuheften?

Die Rolling Stones befolgten ein altes Schöpfungsprinzip

Weil sie jenes alte Schöpfungsprinzip befolgten, das einerseits die (musikalische) Tradition ehrt und fortführt, andererseits aber eben diese Tradition durch neue ästhetische Regeln überwindet. Hans Sachs in Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ hatte dies schon erfolgreich Stolzing angeraten; und in der Wirklichkeit stieg unter anderem auch Brahms nach diesem Prinzip zum Jahrhundertkomponisten auf.



Damit aber stellt sich umgehend die Frage, welche Tradition haben die Stones fortgeführt, und was waren ihre neuen Regeln? Die Antwort auf die erste Frage ist hinlänglich bekannt: Der Urgrund, in dem die Stones wurzeln, das sind der Blues und der Rock ’n’ Roll. In ihren frühen Jahren spielte die Band beides in Bewunderung, nachgerade in Anbetung gegenüber Muddy Waters, Robert Johnson, John Lee Hooker. (Dass übrigens Stolzings Preislied aus den „Meistersingern“ und der Mississippi- und Chicago-Blues exakt den gleichen Formaufbau besitzen, nämlich „AAB“, dies sei hier nur am Rande vermerkt.)

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Gealterte Rockstars



Die neuen Regeln jedoch, die vor allem Mick Jagger und Keith Richards in der Mitte der 60er Jahre erprobten und durchführten, das waren: die traditionell überlieferten Tonstufen – Tonika, Subdominante, Dominante – seien durch zusätzliche Harmonien zu erweitern; die leise, ergebene Melancholie des Blues wende sich zu lautem, rebellischem Sound; die Haltung auf der Bühne sei nicht mehr nur die des Schmerzes, sondern auch die der Wut.

Gierig wurde der Blues der Stones verschlungen

Und so entstand auf häufig alte Liebeslied-Lyrik eine ungebärdige, eine unverschämte, eine in den Gitarrenriffs räudige Musik, die nicht mehr wie der US-Rock ’n’ Roll verbrämt den Aufstand proben wollte, sondern die in statu nascendi der ästhetische Aufstand selbst war – parallel zum politischen der 68er-Generation. Wenn damals moralinsauer-empört vom Krawall einiger Rabauken gesprochen wurde, dann traf das im Kern durchaus – auch wenn es anders gemeint war. Ein stimmgewaltiges Großmaul war Jagger ja in doppelter Hinsicht.

Gierig wurde der Blues von den Stones verschlungen und rotzig, unter Starkstrom, wieder ausgespuckt. Das war umstürzlerisch und über etliche Jahre hinweg auch authentisch. Die Stones komponierten Zeit. Und groß komponierten sie ihre Zeit von 1968 bis 1972.

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