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USA
23.03.2015

Nach mehr als 20 Jahren in der Todeszelle: Jetzt ist Debra Milke frei

Die ehemalige Todeskandidatin Debra Milke (rechts) hält im Sepember 2013 die Hände ihrer Mutter in Phoenix.
Foto: Jones, Skelton & Hochuli (dpa)

Mehr als 20 Jahre lang saß die Berlinerin Debra Milke in einer Todeszelle in den USA. Sie habe zwei Männer angestiftet, ihren eigenen vierjährigen Buben zu töten.

Ein Richter im US-Bundesstaat Arizona hat gestern das Verfahren gegen eine gebürtige Deutsche eingestellt, die mehr als 20 Jahre lang in der Todeszelle saß. Debra Milke war vorgeworfen worden, 1989 den Mord an ihrem vierjährigen Sohn in Auftrag gegeben zu haben; sie hat die Tat stets bestritten. Die 51-Jährige weinte, als sie das Gericht in Phoenix verließ.

Mehr als 25 Jahre lang, davon 22 in der Todeszelle, hat Debra Milke versucht, die Behörden davon zu überzeugen, dass sie mit dem Mord an ihrem einzigen Sohn nichts zu tun hatte. Seit wenigen Jahren erst finden ihre Anwälte mit der These Gehör, dass sie einem korrupten Ermittler zum Opfer gefallen ist. Am Montag schließlich kassierte ein Richter den Urteilsspruch gegen die ergraute Frau endgültig.

Die in Berlin geborene Debra Jean Milke war Kummer gewohnt, als sie am 2. Dezember 1989 ihren vierjährigen Sohn Christopher verabschiedete. Die 25-jährige Tochter einer Deutschen und eines Amerikaners war geschieden, hatte Krach mit ihren Eltern und nur mit Mühe Unterschlupf in einer Wohngemeinschaft bei Phoenix gefunden.

Babysitter bringt Christopher in die Wüste, wo er ihn mit drei Kopfschüssen tötet

Was jedoch an diesem Samstag beginnt, ist ein jahrzehntelanger Horrortrip: Milke zieht ihrem Sprössling seine Lieblingskleider an und setzt ihn zu ihrem Mitbewohner ins Auto, einem Vietnam-Veteranen mit psychischen Problemen. Die beiden würden in alter amerikanischer Tradition ein benachbartes Einkaufszentrum besuchen, um dort den Weihnachtsmann zu treffen, sagt die Mutter ihrem Sohn. Stattdessen bringt der Babysitter Christopher gemeinsam mit einem Bekannten in die Wüste, wo er ihn mit drei Kopfschüssen tötet.

Der damalige Starermittler der Polizei von Phoenix, Armando Saldate, befragt die drei Erwachsenen getrennt und erhält innerhalb weniger Stunden von ihnen angeblich Geständnisse. Demnach wollte die überforderte Mutter sich von dem Kind trennen, ohne es seinem Vater zu überlassen. 1990 wurde Debra Milke zum Tode verurteilt.

Allerdings hatte Detective Saldate eine heikle Vorgeschichte: Der inzwischen pensionierte Beamte hatte in anderen Fällen die Rechte von Befragten verletzt und selbst unter Eid gelogen. 2013 urteilte ein Berufungsgericht, dass Milkes Ankläger von diesen Problemen wussten, sie dem Gericht aber verschwiegen.

Debra Milke war seit 2013 gegen eine hohe Kaution und unter strengen Auflagen auf freiem Fuß

Tatsächlich gibt es von Milkes Geständnis keine Aufzeichnungen, ihre Verurteilung basierte einzig auf den Angaben von Saldate. Sie selbst hat stets bestritten, jemals ein solches Geständnis abgelegt zu haben. Die beiden Männer, die ihren Sohn töteten, sitzen selbst in der Todeszelle und verweigern jegliche Aussage. Auch Saldate will sich nicht mehr zu dem Fall äußern.

Milke war seit 2013 gegen eine hohe Kaution und unter strengen Auflagen auf freiem Fuß. Dass sie trotzdem erst in den kommenden Tagen endgültig freikommt, liegt an der Hartnäckigkeit der Strafverfolger, die um eine Wiederaufnahme des Verfahrens kämpften. Bis heute sind viele Beobachter der Meinung, dass Milke die Auftraggeberin des Mordes war, Verfahrensfehler hin oder her.

Milkes Anwalt hat für Dienstag eine Pressekonferenz angekündigt. Zu Beginn dieses Monats hat seine Mandantin ihrerseits die Stadt Phoenix, den zuständigen Bezirk und mehrere Einzelpersonen wegen Verletzung ihrer Rechte verklagt. Sollte sie gewinnen, kann sie auf eine Millionenentschädigung hoffen.

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