Netter Opa als Serienmörder
Für seine Nachbarn war er ein "netter alter Mann", doch der 68-jährige soll mindestens 18 Menschen ermordet haben.
Mülhausen/Montbéliard (afp) - Für seine Nachbarn war er ein "netter alter Mann", der jeden Tag mit seinem kleinen Hund spazieren ging. Doch tatsächlich könnte der 68-jährige Nicolas P. sich als einer der schlimmsten Serienmörder der französischen Geschichte entpuppen.
Dies schließt die französische Polizei nicht aus, die den Mann jetzt im elsässischen Mülhausen festnahm. Er steht unter dem Verdacht, zwischen 1980 und 2002 mindestens 17 Homosexuelle und eine Prostituierte brutal ermordet zu haben. Das jüngste Opfer war 20, das älteste 66 Jahre alt. Von den Morden wurden 15 in Ostfrankreich begangen und drei im Großraum Paris.
Nach Angaben eines Justizsprechers im ostfranzösischen Montbéliard bestreitet der Mann die ihm zur Last gelegten Taten. Neben dem 68-Jährigen sollten auch "mehrere Leute aus seinem Umkreis" verhört werden. Dazu gehört ein 43-jähriger Tunesier, mit dem der Beschuldigte zeitweise zusammenlebte. Der Tunesier sitzt bereits wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe ab.
Nach Informationen der Mülhausener Zeitung L'Alsace trat der 68-Jährige in früheren Jahren in Kabaretts im Elsass und in Deutschland auf. Meist habe er sich dabei als Frau verkleidet. In Mülhausen verkehrte Nicolas P. demnach im Homosexuellen-Milieu, wo er möglicherweise einige der Opfer traf.
Die Festnahme ist vor allem der Hartnäckigkeit eines einzelnen Polizisten in Montbéliard zu verdanken: Der heute pensionierte Beamte hatte in einem Mord ermittelt, der im Mai 1991 verübt wurde. Aufgrund der verblüffenden Ähnlichkeit mit einer Reihe ungeklärter Morde im Elsass mutmaßte der Polizist schon damals einen Serientäter. Doch erst Jahre später konnte er einen Untersuchungsrichter von seiner These überzeugen.
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