Erster Pinguin besucht deutsche Forschungsstation
Ein Kaiserpinguin hat zum ersten mal die deutsche Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis besucht. Den Tieren indes droht eine Katastrophe durch den Klimawandel.
Neumayer III/Antarktis (dpa) - Zum ersten Mal hat sich ein Pinguin aus der benachbarten Kolonie getraut, die neue deutsche Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis zu besuchen. Das Tier besichtigte am Sonntagabend das Umfeld der am Freitag eröffneten Anlage.
Anschließend verschwand der Kaiserpinguin bei leichtem Schneetreiben in der Weite des Schelfeises. Am Montagmorgen schaute er abermals vorbei. Einige Kaiserpinguine waren zwar schon Monate zuvor während der Bauzeit gelegentlich an der Station vorbeispaziert, hatten sich dann aber zurückgezogen. Die Kolonie der Kaiserpinguine lebt ein paar Kilometer von der Station entfernt. Ihr Nachwuchs war vor einigen Monaten stark dezimiert worden, da sich das Meereis deutlich ausgebreitet hatte. Dadurch waren die Eltern zu lange zu ihren Futterplätzen unterwegs, und viele der Jungtiere starben.
Von der Forschungsstation Neumayer III aus sollen Wissenschaftler das ganze Jahr über Klimadaten sammeln, bei der Erforschung von_Walen helfen und die Konzentration von Treibhausgasen messen. Nach sieben Monaten Bauzeit in Schneestürmen und Eiseskälte wurde die deutsche Antarktisstation Neumayer III eröffnet. Das hochmoderne Gebäude steht mit 16 Stelzen auf dem 200 Meter dicken Ekström-Schelfeis im Südpolargebiet. Neun Menschen können dort überwintern. Im antarktischen Sommer ist Platz für mehr Forscher. Sie sollen Klimadaten sammeln, die Konzentration von Treibhausgasen messen, das umfassende Verbot von Nuklearversuchen mitüberwachen oder bei der Erforschung von Walen helfen.
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