Obst aus der Tüte: Zu viel Zucker und schlecht für die Zähne
Quetschobst ist bei Kindern der Renner. 100 Prozent pürierte Frucht steckt in den kleinen Alubeuteln, aus denen man den Fruchtbrei saugen kann. Doch leider auch andere Stoffe.
Obst ist gesund - keine Frage. Doch nicht jedes Kind freut sich zum Leid der Eltern über Apfelschnitze oder Trauben aus der Tupperdose. Gut, dass es seit einiger Zeit Quetschobst gibt: Fruchtbrei verpackt in kleine Beutelchen. Zwar erinnert die Mahlzeit etwas an Astronautennahrung, ist aber dennoch oder gerade deswegen äußerst angesagt. Zum einen lässt sie sich bequem mitnehmen und bei jeder Gelegenheit verzehren. Und außerdem macht Kindern das Saugen des Obstbreis aus dem Beutel Spaß.
100 Prozent Frucht und jede Menge Zucker
Weniger erfreut war allerdings die Redaktion von Öko-Test, als sie die Breie im Labor untersuchen ließ. Zwar werben die Hersteller mit 100 Prozent Frucht und häufig dem Slogan "Ohne Zuckersatz", doch leider stimmt das nicht so ganz. Das Fruchtmus sei zwar von Natur aus sehr süß, manche Hersteller würden den Zuckergehalt allerdings zusätzlich nach oben treiben, so die Öko-Test-Redaktion. Zum Beispiel, indem Apfelsaft- oder Traubensaftkonzentrat beigemischt wird. Durch den Entzug von Wasser werde die sirupähnliche Masse schnell sehr süß. So enthielten 100 Gramm schnell sechsmal soviel Fruchtzucker als die selbe Menge frisches Obst. In manchen Testbreien steckten somit umgerechnet etwa sechs Stückchen Würfelzucker, warnen die Tester.
Pestizide entdeckt
Dies sei auch deshalb bedenklich, weil die Kinder den Brei durch das Mundstück der Verpackung saugen und die Masse so die Zähne direkt umspüle. Es bestehe Kariesgefahr.
Mit "gut" am besten bewertet wurde im Test "Probios 100% Polpa die Frutta con pera e banana" von Probios. Fünf Produkte fielen mit "ungenügend" total durch den Test. Auch weil sie (in Spuren) Pestizide enthielten. Das Quetschobst von Bebivita wurde mit "mangelhaft" bewertet. Im Mittelfeld bewegen sich der Hipp Früchte-Spaß und das Quetschobst von Rossmann (Babydream; beide ausreichend).
Den kompletten Test erhalten Sie unter www.oekotest.de
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