Warum die Heimatstadt von Adam Riese mit dem Zählen Probleme hat
Im oberfränkischen Bad Staffelstein wurde am Sonntag ein Bürgermeister gewählt. Doch mit dem Auszählen der Stimmen tat man sich schwer.
Was würde er nur sagen, der große Rechenmeister, zu dem, was gerade in seiner Geburtsstadt passiert? Dass dort nachgezählt werden muss, einmal, zweimal, dreimal – und am Ende nie dasselbe Ergebnis herauskommt? Obwohl sie doch dort, in Bad Staffelstein, der Heimat des berühmten Wissenschaftlers Adam Riese, besonders genau wissen müssten, wie das mit dem Rechnen und dem Auszählen funktioniert. Aber von vorne.
In der oberfränkischen Stadt, in der der berühmte Rechenmeister einst lebte, wurde am Sonntag neben der Bundestagswahl auch ein Bürgermeisterkandidat gewählt. Als am Abend alle Stimmen ausgezählt waren, notierten die Bad Staffelsteiner Wahlhelfer ein denkbar knappes Ergebnis: 3367 Stimmen entfielen auf den CSU-Bewerber Hans Josef Stich – und damit genau eine Stimme mehr als für eine absolute Mehrheit in der Kleinstadt notwendig wäre.
Adam Riese stammt aus Bad Staffelstein
Weil das außergewöhnlich knapp war, ordnete der Wahlleiter eine Nachzählung an. Das neue Ergebnis: Vier zusätzliche Wahlzettel und ein CSU-Kandidat, der die absolute Mehrheit auf einmal um genau eine Stimme verfehlt hatte.
Nun soll eine Stichwahl vorbereitet werden. Am 10. Oktober wird Stich gegen seinen Konkurrenten von den Freien Wählern antreten. Vielleicht sollten die Verantwortlichen sich davor noch einmal Hilfe bei ihrem berühmten Vorfahren suchen. Der erklärte schon im 16. Jahrhundert, wie man zum richtigen Ergebnis kommt – ganz nach Adam Riese. (schsa)
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