Tappert-Witwe: Er sollte nicht ohne Würde leben
Der Schauspieler Horst Tappert ist im Dezember gestorben. Angeblich hatten die Ärzte aufgrund einer Patientenverfügung künstliche Beatmung und Infusionen abgestellt.
Augsburg (AZ) - Neue Details zum Tod des Schauspielers Horst Tappert. Nach Angaben seiner Witwe ist der "Derrick"-Darsteller im Dezember in Folge einer Patientenverfügung gestorben, nachdem die Ärzte wohl die künstliche Beatmung und die Infusionen abgestellt hatten. Dies sagte Ursula Tappert gegenüber dem Boulevardmagazin Bunte.
"Als sein Zustand täglich schlimmer wurde, er nicht mehr sprechen konnte, nichts mehr wahrnahm, nicht mehr teilnehmen konnte, ich seine Hand nahm und er nichts mehr spürte, habe ich den Ärzten die Patientenverfügung gegeben, die wir einige Jahre zuvor gemeinsam unterschrieben haben", sagte sie.
Ursula Tappert nahm mit ihrer Entscheidung bewusst eine öffentliche Empörung in Kauf. Aber: "Es darf nicht sein, dass Menschen gegen ihren Willen ohne Würde leben müssen", gab sie sich kämpferisch. Dies habe sie ihrem Mann ersparen wollen.
Horst Tappert hatte in 281 Episoden von 1974 bis 1998 den Oberinspektor Stephan Derrick in Deutschlands populärster Krimiserie gespielt und war damit auch zu einem Weltstar geworden. "Derrick" lief in mehr als 100 Ländern im Fernsehen. Tappert war 1923 in Wuppertal-Elberfeld geboren worden. Zuletzt hatte er zurückgezogen mit seiner Ehefrau Ursula, mit der er mehr als 50 Jahre verheiratet war, in Gräfelfing gelebt.
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