Polizei räumt Haus in Neukölln: Aktivisten erheben Vorwürfe
Im Berliner Stadtteil Neukölln hat die Polizei ein Haus geräumt. Demonstranten hatten das Gebäude aus Protest gegen die prekäre Wohnungslage in Berlin besetzt.
Die Polizei hat am Sonntagabend ein nur wenige Stunden geräumt. Gegen 56 Personen werde wegen Hausfriedensbruch ermittelt, sagte ein Sprecher der Polizei in der Nacht zum Montag. Zuvor hatte die Eigentümerin des Hauses in der Bornsdorfer Straße 37b, die landeseigene Stadt und Land Wohnungsbaugesellschaft, ein schriftliches Räumungsbegehren beantragt.
Hausbesetzung: Aktivisten kritisieren Polizei-Einsatz
Die Aktivisten kritisierten, trotz des friedlichen Charakters der Besetzung sei die Polizei "mit massiver Gewalt gegen die Menschen vor und im Haus" vorgegangen. Dabei seien "einige" Menschen verletzt worden, einer davon habe ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, teilten Anwälte der Aktivisten am Montag mit. Zudem hätten sich zum Zeitpunkt der Räumung Verhandlungen über ein Angebot des Wohnungsbauunternehmens Stadt und Land "noch in vollem Gange" befunden.
Eine Polizeisprecherin erklärte hingegen, die Verhandlungen seien bereits beendet gewesen. Die Aktivisten hätten danach 30 Minuten Zeit gehabt, bevor mit der Räumung begonnen worden sei. Erkenntnisse über verletzte Aktivisten gebe es nicht. Auf Seiten der Polizei seien am Sonntag fünf Beamte leicht verletzt worden.
Polizei und Demonstranten streiten sich um Zahl der Besetzungen
Hausbesetzer waren am Sonntag aus Protest gegen die prekäre Lage am Wohnungsmarkt in Berlin in mehrere leerstehende Gebäude eingedrungen. Die Polizei sprach von bis zu acht Häusern. Ein Sprecher der Aktivisten erklärte dagegen, man habe mindestens neun Häuser besetzt - etwa in Kreuzberg, Neukölln und Friedrichshain.
"Es wurden etliche Gebäude überprüft", sagte der Polizeisprecher. Bei den meisten Häusern habe es sich allerdings um Schein-Besetzungen gehandelt. "Die Aktivisten hatten über die sozialen Medien verbreitet, dass die Häuser besetzt seien. Nach Überprüfung haben wir aber festgestellt, dass sich da niemand aufgehalten hat", sagte der Sprecher. (dpa/afp)
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/aktion-gegen-wohnungsnot-wie-es-nach-der-hausbesetzung-in-berlin-weitergeht/22587086.html
>> Auch Ingo Malter, Geschäftsführer der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“, war da. Er führte die Verhandlungen, bat die Besetzer, das Haus, ein ehemaliges Schwesternwohnheim, zu verlassen – die Statik sei nicht in Ordnung. Es bestehe akute Verletzungs- und Unfallgefahr. Vor drei Jahren habe die Wohnungsbaugesellschaft das Haus gekauft, seither liefen die Untersuchungen schon, jetzt stehe die Planung: Wohnungen, eine Kita. <<
Linksgrüne Chaoten wollen einfach wohnen - Planung und Arbeit? Egal, der Spekulationsvorwurf kommt ...