Popstar-Kandidatin erhält Todesnachricht während Sendung
Marcel Reich-Ranicki hat dem deutschen Fernsehen mit seiner Generalkritik eine schallende Ohrfeige verpasst. Und jetzt der nächste Aufreger. Die 16-jährige Victoria, Kandidatin bei "Popstars", erfährt während der Sendung vom Tod ihrer Mutter.
München (AZ). Marcel Reich-Ranicki hat dem deutschen Fernsehen mit seiner Generalkritik vergangenen Sonntag eine schallende Ohrfeige verpasst. Und jetzt der nächste Aufreger.
Laut Bild-Zeitung soll Pro 7 am Donnerstagabend (20.15 Uhr) in seiner Castingshow "Popstars" zeigen, wie die 16-jährige Kandidatin Victoria vom Tod ihrer Mutter erfährt. Dies dementierte jetzt jedoch eine Sprecherin der zuständigen Redaktion unserer Zeitung gegenüber. Jurymitglied D. Soost würde vor der Kamera dem Mädchen mitteilen, dass es einen Anruf für sie gebe. Die Kandidatin gehe daraufhin hinaus, um die Schreckensnachricht entgegen zu nehmen. Dieser Moment würde dann aber nicht gezeigt.
Victoria ist Kandidatin der Castingshow "Popstars". Die Jury um Choreograf Detlef D! Soost sucht in der aktuellen Staffel Mädchen für die Band "Just4Girls". Victoria eifert mit ihren Konkurrentinnen um einen der begehrten Plätze. Sie tanzt, sie singt, sie gibt alles.
Dann der Schock: Victorias Mutter (44) stirbt während der TV-Aufzeichnung der Castingshow an einem Herzinfarkt, berichtet die Bild-Zeitung.
Wie die Sprecherin der zuständigen Pro 7-Redaktion berichtet, werde Donnerstagabend bei Popstars noch gezeigt, wie D. Soost den anderen Kandidatinnen von dem Todesfall erzählt.
Muss man so etwas im deutschen Fernsehen zeigen? In der Bild spricht Soost von einem "schrecklichen Moment". Die Verantwortlichen hätten sich schnell entscheiden müssen, wie man mit der Situation umgeht. Warum die traurigen Szenen zum Schutz der Minderjährigen nicht herausgeschnitten wurden, sagt er nicht.
Eine Pro 7-Sprecherin zur Bild: "In diesem Falle ist nur eine Meinung wichtig: Victoria ist sehr zufrieden damit, wie ihre ganz persönliche Geschichte erzählt wird."
Fernsehkritiker Marcel Reich-Ranicki liefern solche Szenen sicherlich neuen Stoff für seine TV-Schelte.
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