Schauspieler Michael Mendl spielt lieber Theater als "nette Opas"
Exklusiv Schauspieler Michael Mendl, 76, ist nicht mehr auf der Kinoleinwand zu sehen. Warum er nicht irgendwelchen Tieren übers Fell streichen möchte.
Der zweite Satz des Wikipedia-Eintrags über ihn lautet: „Er ist ein gefragter Charakterdarsteller.“ Für das Kino gilt dieses Wort „gefragt“ offenbar nicht mehr so, wie Michael Mendl („Der Untergang“, „So weit die Füße tragen“) im Gespräch mit unserer Redaktion sagt. „Es gibt zu wenige gute Rollen für ältere Schauspieler.“ Und er sei nun einmal nicht bereit, nette Opas, die irgendwelchen Tieren über das Fell streicheln, zu spielen.
Während auf der großen Leinwand das markante Gesicht des 76 Jahre alten Charakterdarstellers in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr zu sehen war, freut er sich über ein größeres Theater-Engagement nächstes Jahr.
2021 tritt Michael Mendl in Dieter Hallervordens Berliner Schlosspark-Theater auf
In Dieter Hallervordens Berliner Schlosspark-Theater seien 40 Vorstellungen der Komödie „Rent a friend“ geplant, sagt Mendl, der 2004 für den TV-Mehrteiler „Im Schatten der Macht“ als bester deutscher Schauspieler mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. Damals stellte er Bundeskanzler Willy Brandt dar. Dem in Lünen (NRW) 1944 geborenen Schauspieler ist unsere Region nicht unbekannt.
Seit knapp 20 Jahren macht er mit dem Günzburger Verein Faszination Regenwald auf die Zerstörung der Tropenwälder aufmerksam. Mit dem Vereinsvorsitzenden Bernhard Lohr, ein promovierter Biologe und Arzt, hat Mendl zwei Dokumentarfilme in Südamerika und Südostasien über diesen Raubbau gedreht.
Der Schauspieler ist nach diesen fast zwei Jahrzehnten „zum größten Teil hoffnungslos“ geblieben, dass sich eine Wendung zum Positiven vollzieht. „Der Mensch ist zu egoman, als dass er sein Verhalten ändert“, lautet Mendls ernüchternde Bilanz am Internationalen Tag der Tropenwälder, den der WWF erstmals 1989 initiiert hat – am 14. September, dem Geburtstag des Naturforschers Alexander von Humboldt.
Lesen Sie auch:
- Günzburger Verein und Schauspieler kämpfen unermüdlich gegen Zerstörung des Urwalds
- „Intakte Natur ist ein Schutzwall gegen neue Pandemien“
Wir möchten wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.