Carl XVI. Gustaf, der angebliche Partyprinz
Nicht nur wilde Partys und Affären werden dem schwedischen König Carl XVI. Gustaf laut einer umstrittenen Biografie vorgeworfen. Jetzt gab seine Hoheit ein Interview.
"Der widerwillige Monarch" heißt die Biographie, die dem schwedischen König ein Lotterleben unterstellt. Seit dem Erscheinen des Buches im Herbst 2010 reißen die Enthüllungen über Carl Gustav nicht ab. Da ist die Rede von Aufenthalten in Striptease-Lokalen und Affären mit jungen Frauen. Auch Fotos soll es von den Strip-Bar-Exzessen geben.
Der schwedische König Carl XVI. Gustaf bestreitet diese Vorwürfe vehement. Weder habe er sich im Rotlicht-Milieu aufgehalten noch gebe es kompromittierende Bilder von den angeblichen Ausschweifungen.
Das sagte der König in einem Interview mit der schwedischen Nachrichtenagentur TT. "Es kann sie unmöglich geben", sagte er zu der Existenz derartiger Fotos weiter und fügte hinzu: "Abgesehen davon ist es schwer, sich zu etwas zu äußern, das man nicht gesehen hat und das auch sonst niemand gesehen hat."
Das sieht der schwedische Fernsehsender TV4 anders. Der berichtete vor kurzem von Bildern, die den König in einem Strip-Club zeigen. Die Fotos seien im Besitz des ehemaligen Nachtclubbesitzers Mille Markovic. Der schockierte mit einer weiteren Enthüllung: Angeblich habe ein enger Freund des Königs Carl XVI. Gustaf eine erhebliche Geldsumme geboten, um die Veröffentlichung der Enthüllungsfotos zu verhindern.
Skandal um den schwedischen König: Carl XVI. Gustaf mit Umfragetief
Seit der umstrittenen Biografie über den schwedischen König wollte sich Carl XVI. Gustaf lange nicht zu den Schlagzeilen äußern. Angesichts alarmierender Umfragewerte sah er sich nun doch zu einem Interview gezwungen: "Natürlich untergräbt dies meine Glaubwürdigkeit, die Glaubwürdigkeit der Monarchie und ganz Schwedens. Das bedaure ich sehr. Doch das werde ich wieder geraderücken und dafür doppelt hart arbeiten", sagte er weiter.
Weniger hart jedoch blieb der schwedische König gegenüber der Behauptung mehrere Zeugen, mit denen er in dem Interview mit TT konfrontiert wurde. Diese wollen Carl XVI. Gustaf 1996 in einem Strip-Club in Atlanta gesehen haben.
Carl XVI. Gustaf sagte hierzu, es gebe tausende Menschen, die derartige Clubs besuchen würden. Hierbei könne es durchaus zu Verwechslungen kommen. Auf die direkte Frage, ob er denn Stripbars besucht habe, sagte er: "Nein, unmöglich." Abgesehen davon sei es eine Frage der Definition. "Es gibt Restaurants, in denen die Kellnerinnen mehr oder weniger bekleidet sind. Aber sie sind nicht nackt." Auf andere Fragen antwortete er ausweichend: "Keine Ahnung, dazu kann ich nichts sagen".
Den Thron jedoch an seine Tochter Victoria abgeben und damit dem in den jüngsten Umfragen sichtbar gewordenen Wunsch der Mehrheit Schwedens nachkommen - das schlägt Carl XVI. Gustaf aber aus. AFP/ AZ
Die Diskussion ist geschlossen.