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Schwere Vorwürfe
26.01.2018

Vorwürfe gegen Regisseur Dieter Wedel: Ist er jetzt erledigt?

Seit Wochen im Fokus der Öffentlichkeit: Star-Regisseur Dieter Wedel.
Foto: Swen Pförtner, dpa

Der Regisseur soll Schauspielerinnen belästigt und sogar vergewaltigt haben. Er weist die Vorwürfe zurück und spricht von einem "medialen Pranger". Hat er damit recht?

Herr Professor Altmeppen, haben Sie den Eindruck, die Berichterstattung über die Vorwürfe gegen Dieter Wedel kommt einer massiven Vorverurteilung gleich? Wedel spricht von einem „medialen Pranger“, die bekannte Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen von „medialer Hinrichtung“...

Klaus-Dieter Altmeppen: Es gibt nicht „die“ Berichterstattung zum Fall Wedel. Es gibt die Berichterstattung etwa der Zeit, die sich auf Recherchen stützt. Diese Berichterstattung ist notwendig und entspricht dem, was Journalismus leisten soll, nämlich Kritik, Kontrolle und Aufklärung. Und dann gibt es die Berichterstattung der trittbrettfahrenden Druckmedien und des Fernsehens.

Die Vorwürfe gegen Wedel sind sehr detailliert und werden durch mehrere Quellen gestützt. Rechtfertigt das dennoch Art und Umfang der aktuellen Verdachtsberichterstattung?

Altmeppen: Diese sogenannte Berichterstattung ist völlig überflüssig, sie ist nichts anderes als effekthaschendes Aufblasen von Informationen um der Auflagen, Klicks und Quoten willen. Da wird nicht recherchiert und keinerlei Rücksicht auf Grundsätze genommen, von Personen, die sich Journalisten und Journalistinnen nennen, die aber von diesem Beruf und seinen ethischen Anforderungen keine Ahnung haben. Denen sind Begriffe wie Unschuldsvermutung und Vorverurteilung unbekannt.

Egal, was eventuell ein Gericht feststellen wird: Wedel ist erledigt?

Altmeppen: Ja, wenn Schmutz geworfen wird, bleibt immer was hängen. Und sollte das Publikum das vielleicht auch vergessen, die Boulevardmedien werden diese Ereignisse künftig immer wieder auffrischen, wie die Kamele immer wieder Gras abfressen.

Welche Aussagekraft haben eigentlich die eidesstattlichen Erklärungen, die sowohl Wedel als auch seine mutmaßlichen Opfer der Wochenzeitung „Die Zeit“ gegeben haben?

Altmeppen: Zunächst einmal sind es eidesstattliche Erklärungen, deren Realitätsgehalt juristisch zu klären ist. Das ist nicht Aufgabe des Journalismus.

Journalistik-Professor Klaus-Dieter Altmeppen von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Foto: Christian Klenk, KU Eichstätt-Ingolstadt

Es wurde bereits an den Fall Kachelmann erinnert. Der Wetterexperte wurde nach Jahren vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen, seine berufliche Existenz aber war erst einmal zerstört. Sehen Sie Parallelen zum Fall Wedel?

Altmeppen: Ja, aber das ist nicht gebunden an die Person Kachelmann. Das ist ein strukturelles Problem. Bei derartig personalisierter Berichterstattung wie sie in Deutschland existiert, wird jeder Skandal hochgebauscht – je mehr, desto öffentlicher die Personen sind. Das ist eine Folge der Ökonomisierung, die vor allem bedeutet, dass redaktionelle Entscheidungen an ökonomischen Erfolgen orientiert werden.

Was ist also aus medienethischer Sicht der richtige Umgang mit dem Fall Dieter Wedel?

Altmeppen: Sofern neue Fakten recherchiert wurden, ist eine Berichterstattung notwendig. Ansonsten wäre es wünschenswert, die Medien würden einer Ethik der Nicht-Berichterstattung folgen: Keine neuen Fakten, keine Berichterstattung.

Zur Person: Klaus-Dieter Altmeppen ist Journalistik-Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und einer der beiden Leiter des „Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft“ .

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Die Diskussion ist geschlossen.

26.01.2018

mir erscheint es ohne was behaupten zu wollen alles sehr fraglich , aus den augen eines betrachters sind sehr starke änlichkeiten mit dem Fall Kachelmann zu sehen !!! erst hauen alle drauf aus einem sogenanten Opver werden nach und nach sehr viele !!! wenn dann wirklich genau ermittelt wird nachdem ein Mensch Ruinirt ist und als verbrecher abgestempelt wurde dann sagen alle sie könnten nichts dafür er stehe ja in der Öffentlichkeit und müsse damit rechnen !!! war es nicht mit den wirren anschuldigungen und der mehr als Fehlerhaften Beweißführung gegen EX Bundespresidenten Wulf nicht das selbe ??? ein Mensch ist erledigt und die Presse hat sehr viel geld Verdient ??? ach ja es gibt ja den schönen ausdruck der Öffentlichen Person !!! aber sind wir Menschen nicht alle gleich schützensawert ??? wer will nach 20-40 jahren noch genau sagen was da so war ??? am besten männer in disen Kreisen lassen sich Kastriren dann haben andere nichts mehr an ihnen auszusetzen !!!

26.01.2018

Den medialen Pranger gibt es in Deutschland tatsächlich. Ist das eigentlich in anderen Ländern auch so? Kann ich mir kaum vorstellen, aß alle so verkommen sind.

26.01.2018

Fälle wie Wedel - ob was dran ist (wovon in diesem Fall auszugehen ist) oder nicht - steigern Auflagen und Einschaltquoten. Und damit den Gewinn.

Seit wann haben Sie da was dagegen?

26.01.2018

Der Ton des Interviews verwundert mich. Die Äußerungen von Herrn Altmeppen noch mehr.

Seinen Einlassungen zufolge darf also nur das recherchierende Medium berichten - alle anderen sollen schweigen. Alles andere wäre hochbauschen

Das erinnert an die Vorgänge an der Odenwaldschule, von denen die ZEIT auch schon viele viele Jahre vor dem bekannt gewordenen Skandal berichtet hatte und die seinerzeit genau keinen Niederschlag in der allgemeinen Wahrnehmung gefunden hat, was der Schule das Aussitzen und Weiterso ermöglichte.

Ist das Sinn und Zweck einer umfangreichen Recherche? Ist das Aufklärung? Wenn kein öffentliches Interesse geweckt wird, ist der Druck auf die mutmaßlichen Täter oft schnell verpufft.

Gerade Herr Wirsching müsste das auch wissen. Oder glaubt er, dass seine wichtige Arbeit bei der Aufklärung der Vorgänge um Bischof Mixa von Erfolg gekrönt gewesen wären, wenn nicht andere Medien diese unterstützt und mitgetragen hätten?

Natürlich ist der Grat schmal. Und wenn man jemand Unschuldigen derart öffentlich anprangert, dann ist das verheerend.

Wie im Fall Mixa dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass dem so ist, unter ein Prozent tendieren. Jeder von der Presse aufgedeckte Skandal ist zunächst mal ein Verstoß gegen die Unschuldsvermutung, denn die Presse kann und darf diese Feststellung schuldig/unschuldig gar nicht treffen. Dennoch liefert sie regelmäßig das Verdachtspotenzial, das Staatsanwälte dann ermitteln lässt und Richter urteilen.

Erinnert sei auch an den Fall Wulff. Das war das andere Extrem. Wegen Petitessen wurde da ein amtierender nicht abwählbarer Bundespräsident aus dem Amt gemobbt. Daran fand seinerzeit kaum jemand etwas auszusetzen: Selbst schuld war selbst nach seinem Freispruch noch die überwiegende Haltung der Presse zu diesem Fall einer wirklichen Menschenjagd. Hätte er sich halt nicht so und so verhalten. Das war kein Glanzstück deutscher Berichterstattung.

Wer jedoch das ausführliche Dossier zum Fall Wedel gelesen hat, der weiß, dass es ja nicht nur die Aussagen der betroffenen Frauen gibt sondern eine Vielzahl von die Aussagen stützender Zeugen und Dokumente. Selbst beim Saarländischen Rundfunk war man informiert. Es hat nur niemand etwas unternommen - unternehmen wollen. Ganz parallel wie im Fall Weinstein in den Staaten.

Wenn jetzt Michael Mendl von Zivilcourage spricht, die ihn veranlasst zu sagen, dass er es nicht hinnehmen könne, dass Wedel behauptet, die Frauen lügen, dann ist das immerhin ein Ansatz - doch reichlich verspätet.

Wenn eine andere Zeugin sagt, Wedel sei der Schlimmste (gewesen), aber bei Weitem nicht der Einzige, sie können aber nicht unter ihrem Namen aussagen, sonst sei sie beruflich erledigt, dann lenkt das den Verdacht darauf, dass es eben auch in der Deutschen Filmbranche nicht akzeptable Zustände gibt.

Diese gilt es zu entlarven, aufzudecken, abzustellen. Das ist Aufgabe der Medien, dies muss unter Abwägung der Wahrscheinlichkeit geschehen, mit der die Vorwürfe berechtigt sind.

Es ist eben sehr wohl ihre, da dran zu bleiben und hartnäckig auf Aufklärung zu pochen. Ist das Interesse erst mal abgeflaut, wird alles beim Alten bleiben.

Im immer wieder als Gegenbeispiel zitierten Fall Kachelmann war relativ früh klar, dass die einzige Zeugin (das Opfer) mit falschen Karten spielte, damit zumindest nicht völlig glaubwürdig war. Da wäre Vorsicht angebracht gewesen, spätestens ab dem Moment, als bekannt wurde, dass sie sich über die Möglichkeiten sich selbst glaubhafte Verletzungen zuzufügen informierte. Da hätte man beide Seiten würdigen müssen und sich neutraler verhalten.

In dem Sinn, hoffen wir, dass der eine noch nicht verjährte Vorwurf der Vergewaltigungsfall für Aufklärung sorgen kann.