Costa Brava: Flashmob sorgt für Panik
Dieser Flashmob ist missglückt: Hunderte Menschen flohen aus Angst vor einem Terroranschlag von der Promenade des spanischen Ferienortes Platja d’Aro an der Costa Brava.
Madrid Hunderte Menschen sind in der Nacht auf Mittwoch in Panik von der Promenade des spanischen Ferienortes Platja d’Aro an der Costa Brava geflüchtet. Sie glaubten, dass ein Terrorangriff wie im französischen Nizza im Gange war.
Als bewaffnete Polizisten anrückten, fanden sie aber keine Terroristen, sondern deutsche Jugendliche, die mit einer „Flashmob“-Aktion die Panik ausgelöst hatten. Elf Menschen wurden verletzt, fünf Betreuer der Jugendgruppe kamen in Untersuchungshaft.
Alles begann gegen zehn Uhr abends. Die Bar- und Restaurantterrassen waren gut gefüllt. Plötzlich rannten dutzende Jugendliche schreiend und gestikulierend über die Promenade. Sie fuchtelten mit Selfie-Stäben und Kameras herum, die offenbar von Passanten mit Waffen verwechselt wurden. Und sie machten Lärm, den die Menschen für Detonationen hielten. Binnen Minuten brachen die Notrufleitungen der Polizei zusammen: Anrufer berichteten von Schüssen und sahen angeblich bewaffnete Dschihadisten über die Promenade rennen. Polizeieinheiten und Krankenwagen rasten zum mutmaßlichen Tatort.
Flashmob an der Costa Brava missglückt: Menschen fielen in Ohnmacht
„Lauft, lauft“, schrien nichtsahnende Menschen, suchten Zuflucht in Restaurants und Geschäften. „Die Gäste gingen unter den Tischen in Deckung“, berichtete das spanische Fernsehen. Einige Menschen seien in Ohnmacht gefallen.
Den Ermittlungen zufolge hatte die Jugendgruppe auf der Promenade und im angrenzenden Ausgehviertel eine Videoaktion organisiert, die im Internet veröffentlicht werden sollte. Dabei wurde simuliert, wie ein Prominenter versucht, vor Paparazzi und Fans wegzurennen.
Erst Ende Juli gab es nur 60 Kilometer von Platja d’Aro entfernt einen echten Terroralarm. Die Polizei nahm im Ort Arbúcies zwei mutmaßliche Helfer der IS-Terrormiliz fest. In Spanien herrscht nun die zweithöchste Terroralarmstufe. Deshalb werden auch Touristenzentren und Strände von schwerbewaffneten Beamten bewacht.
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