
Wie Prinz Charles ein rumänisches Dorf auf den Kopf stellte

Plus Dietmar Gross lebte lange in Bayern. Dann zieht er in seine alte Heimat Siebenbürgen zurück. Er will einfach nur sein Dorf erhalten - bis Prinz Charles auftaucht.
Die Staubwolke rückt näher, quert die kleine Brücke am Ortseingang. Asphalt verschwindet unter Fellrücken. Ein halbes Dutzend Autos muss warten. Ein SUV-Fahrer reißt die Türe auf, flucht gen Himmel und stellt sich mit verschränkten Armen schützend vor seinen Wagen. Das Nummernschild zeigt: Der Mann kommt aus Bukarest. 350 Vierhufer marschieren auf ihn zu. Fast alles Fleckvieh, dazu einige Büffel, dazwischen klappern Pferdehufe. Hütehunde halten die Tiere in Schach. Dem SUV-Mann lehren fünf schwarze Büffel das Fürchten um den Autolack und unversehrtes Blech. Die Vierhufer schieben sich an ihm vorbei, schielen neugierig in die Fenster der Edelkarosse. Dann ist die Kuh-Herde weiter gezogen.
Jeden Morgen, jeden Abend, gibt es im sommerlichen Viscri das gleiche Bild zu sehen. Gegen sechs Uhr sammeln die Hirten das Vieh bei den Dorfbewohnern ein. Dann beginnt der Auftrieb zur Weide. Wenn die Sonne langsam untergeht, geht es für die Tiere zurück. So haben sie das schon gemacht, als Viscri Ende des zwölften Jahrhunderts von Siebenbürger Sachsen gegründet wurde: als Deutsch-Weißkirch, auch heute neben dem rumänischen Namen offizielle Ortsbenennung. Wer den Hirten von der mit Eichen bestockten, naturbelassenen Weide herab folgt, meint, die Zeit wäre seitdem stehen geblieben. Es gibt nur Wald, Wiese und den mächtigen Wehrturm der Kirche zu sehen.
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