Zitrone mit Basilikum ist Eis des Jahres
Für 86 Prozent der Deutschen gehört Gefrorenes zum Sommer dazu. Neben Vanille, Erdbeere und Schokolade ist Zitrone-Basilikum in diesem Jahr das beliebteste Eis in Deutschland.
Schon mal einen Schwangerschaftstest in der Eisdiele gemacht? In München ist das kein Problem: mit dem Essiggurken-Nutella-Eis von Matthias Münz. Wer das mag, ist höchstwahrscheinlich schwanger. „Der verrückte Eismacher“ betreibt ein Geschäft in Uni-Nähe und bietet dort sehr spezielle Kreationen an: Typisch bayerische Sorten wie Bier- oder Weißwurst-Eis finden sich in seinem Laden ebenso wie Apfelmus-Pfannkuchen oder Lachs zum Schlecken.
Der Trend geht dieses Jahr zu ausgefallenen Sorten: Zitrone mit Basilikum, das ist das Eis des Jahres für Uniteis, die Union italienischer Speiseeishersteller in Deutschland. Aber auch Standardsorten wie Vanille, Erdbeere und Schokolade seien nach wie vor begehrt, ist aus den Eisdielen in der Region zu hören. Bei heißeren Temperaturen verkauften sich die Joghurt- und Frucht-Eissorten gut.
Schlechter Saisonstart wie noch nie
Egal, welches Eis die Deutschen bevorzugen: Für 86 Prozent der Bundesbürger gehört Gefrorenes zum Sommer einfach dazu, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Respondi ergab. Bisher hat sich der Sommer allerdings rargemacht: Eiscafé-Besitzer in der Region beklagen, dass durch das kalte und regnerische Wetter der Umsatz der vergangenen Monate deutlich schlechter ausgefallen sei als die Jahre zuvor.
Panagiotis Konstantinidis, Besitzer des Eiscafés „Da Venezia“ in Neu-Ulm, meint, der Verlust aus dem Frühjahr sei auch im Verlauf des Jahres nicht mehr zu retten. „Ich bin seit 30 Jahren im Geschäft, aber so einen schlechten Saisonstart hatten wir noch nie.“ Die Sommermonate Juni, Juli und August seien die umsatzstärksten. Toni Matijevic, Inhaber des Eiscafés „Mauritius“ in Kempten, blickt dennoch positiv in die Zukunft: Er hofft, dass ein sonnenreicher Herbst das schlechte Geschäft im Frühjahr wieder ausgleiche.
7,7 Liter Eis schleckt der Deutsche im Schnitt pro Jahr
Die Deutschen essen nach wie vor viel Eis, egal wie das Wetter ist. 7,7 Liter Speiseeis hat der Durchschnittsbürger im vergangenen Jahr geschleckt. Damit ist der Pro-Kopf-Verbrauch sogar um 0,1 Liter leicht gestiegen. Eis gehört nicht nur zum Besuch am Baggersee dazu. Das Urlaubsfeeling holen sich viele auch in die eigenen vier Wände. Ernst Kammerinke, Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Süßwarenindustrie, sagt: „Bei schlechtem Wetter verlagert sich der Konsum nach Hause.“
Für Frauen, die Nachwuchs planen, gibt es übrigens eine gute Nachricht: Eiscreme kann die Fruchtbarkeit erhöhen. Das folgern amerikanische Wissenschaftler aus einer Studie der Harvard-Universität. Wer schwanger werden will, kann sein Eis nun ohne schlechtes Gewissen genießen. Und später beim „verrückten Eismacher“ testen, ob das mit dem Nachwuchs klappt.
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