Verletzte und wohl auch Tote bei Explosion im Zentrum von Prag
Bei der Explosion eines Gebäudes im historischen Stadtzentrum von Prag hat es am Montag etwa 40 Verletzte und möglicherweise bis zu vier Todesopfer gegeben.
Nach Polizeiangaben handelte es sich wahrscheinlich um einen Gasunfall. Die Polizei evakuierte angrenzende Gebäude und sperrte die bei Touristen beliebte Gegend in der Nähe des Nationaltheaters und des berühmtem Café Slavia ab.
Von den rund 40 Menschen, die nach der Explosion ins Krankenhaus gebracht worden seien, hätten die meisten nur leichtere Verletzungen erlitten, sagte die Sprecherin der Prager Katastrophenschutzbehörde, Jirina Ernestova, der Nachrichtenagentur AFP. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass es auch ernste Verletzungen gebe oder dass Menschen unter den Gebäudetrümmern verschüttet seien. Der Leiter der Rettungsdienste, Zdenek Schwarz, sagte tschechischen Medien, Spürhunde hätten an einer Stelle angeschlagen, wo sich drei oder vier Tote befinden könnten. Schwarz sprach außerdem von vier schwer Verletzten.
Dutzende Menschen von Glassplittern verletzt
Wie ein AFP-Fotograf berichtete, wurden mehr als ein Dutzend Menschen durch Glassplitter verletzt, als die Wucht der Explosion mehrere Fensterscheiben zerstörte. Im Fernsehsender CT 24 war von insgesamt 55 Verletzten die Rede. Zu den Verletzten zählten den Rettungsdiensten zufolge sechs Ausländer, deren Nationalität zunächst jedoch nicht bekannt war.
Laut Polizei ereignete sich der Vorfall in einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden früheren Wohnanlage, die mittlerweile als Bürokomplex genutzt wird. Der Unglücksort befindet sich in der Nähe des Nationaltheaters und der Wissenschaftsakademie. Die Polizei riegelte die Gegend ab und evakuierte mehrere angrenzende Häuser, wie ein Polizeisprecher dem Fernsehen sagte. Die Beamten brachten etwa 220 Anwohner vorsorglich in Sicherheit.
Polizei geht von Gasunfall aus
Angesichts der Schwere der Explosion sei ein Gasunfall wahrscheinlich, sagte der Polizeisprecher. Tschechische Medien zitierten Augenzeugen, wonach es am Explosionsort nach Gas gerochen habe. In etwa 20 Gebäuden wurde die Gaszufuhr vorsorglich abgestellt.
Bei Studierenden und Lehrenden der nahe gelegenen Filmakademie (FAMU) und der Fakultät für Sozialwissenschaften der Karlsuniversität löste die Explosion Panik aus. Viele befürchteten zunächst, es handele sich um einen Bombenanschlag. Der tschechische Ministerpräsident Petr Necas erklärte seine "tiefe Betroffenheit über die Tragödie in der Divadelni-Straße".
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