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Interview
06.02.2018

Urban Priol auf der Bühne: So aktuell wie die Nachrichten

Der Kabarettist Urban Priol aktualisiert sein Programm für jeden Auftritt – täglich.
Foto: Michael Reichel, dpa (Archiv)

Der Kabarettist Urban Priol aktualisiert sein Programm für jeden Auftritt – täglich. Außerdem verrät er, wieso Helmut Kohl immer noch auf der Bühne funktioniert.

Herr Priol, Sie sind bekannt für Ihre Jahresrückblicke im Fernsehen. In Ihrem neuen Programm „gesternheutemorgen“ halten Sie Rückblick auf die 35 Jahre, die Sie als Kabarettist unterwegs sind. Wie kam es dazu?

Urban Priol: Ich habe mir gedacht, zu meinem 35-jährigen Bühnenjubiläum gönne ich mir mal etwas. Es gibt vier, fünf Klassiker, die ich wahnsinnig gerne spiele, und die habe ich eingebunden ins neue Programm. Und so verbinde ich den Beginn meiner satirischen Laufbahn mit ganz aktuellen Ereignissen.

Ist doch erstaunlich, dass man alte Texte immer noch bringen kann. Was sind denn das für Nummern? Damals war ja z. B. Helmut Kohl Kanzler.

Priol: Helmut Kohl war sehr prägend für eine ganze Generation, deswegen kann man das immer noch hören. Aber es war ebenso interessant zu sehen, dass manches wirklich gleich bleibt. Etwa die Debatte um Geflüchtete – das hatten wir in den 90ern genauso, eins zu eins. Das haben aber viele verdrängt.

Wenn einiges gleich geblieben ist – was hat sich denn verändert seit dieser Zeit?

Priol: Früher waren wirtschaftliche Zusammenhänge kein großes Thema. Da die Menschen aber merken, wie sehr die Wirtschaft Einfluss auf ihr tägliches Leben hat und die Politik fast ins zweite Glied zurückgetreten ist, ist ein größeres Interesse dafür festzustellen. Und im Zuge der Globalisierung kann man natürlich auch nicht mehr nur deutsch denken, sondern muss Europa mehr im Blick haben.

Warum glauben Sie, ist die Begeisterung für politisches Kabarett so ungebrochen, wo doch die Politikverdrossenheit immer mehr zugenommen hat?

Priol: Es hat zugenommen, dass Politiker sehr wachsweich formulieren. Das aufzuspießen und zu verdeutlichen, liegt vielen Leuten am Herzen.

Kann man sich als Kabarettist mehr erlauben als früher? Früher wurde schon mal eine „Scheibenwischer“- Sendung verboten, das passiert heute nicht mehr.

Priol: Ich hatte nie eine Schere im Kopf. Ich habe eine Zeit lang in England die Schule besucht und dort studiert, und habe immer versucht, das Freche des englischen Humors in meine Programme einfließen zu lassen. Man darf alles sagen, ist meine Erfahrung. Es sollte nicht unter der Gürtellinie sein und auch nicht persönlich verletzend, das geziemt sich nicht für Satire. Aber ansonsten gilt: einfach drauf.

Witz hoch zwei: Die Kabarettisten Frank-Markus Barwasser (links) und Urban Priol auf einer Aufnahme von 2010.
Foto: Ursula Düren, dpa (Archiv)

Worüber mussten Sie sich am meisten aufregen in den vergangenen 35 Jahren?

Priol: Im Prinzip ist es wie ein roter Faden, dass wir seit 35 Jahren erpressbar sind mit dem Argument „Das gefährdet Arbeitsplätze“. Unter diesem Deckmantel lassen sich Regierungen erpressen. Jüngstes Beispiel ist Herr Kaeser von Siemens, der einfach ein Werk dichtmacht und woanders produzieren lässt. Unglaublich, zu sagen, wir haben eine Absatzschwäche bei Gasturbinen, dann bauen wir sie halt in Amerika, wo zufällig gerade die Unternehmensteuer gesenkt wurde. Worüber ich mich auch immer aufregen muss, ist die ungleiche Verteilung. Dass das, was das Grundgesetz vorgibt, nämlich dass Eigentum verpflichtet, völlig vergessen wird.

Sie gelten als einer der aktuellsten Kabarettisten. Wie informieren Sie sich?

Priol: Das beginnt bei mir morgens mit zwei Stunden „Morgenmagazin“. Dann gehe ich zu meinem Kiosk und hole mir mehrere Tageszeitungen – ausdrücklich Print, weil ich gerne Papier zwischen den Fingern habe. Und dann schaue ich noch, was im Netz los ist. Zwei Stunden bin ich dann mindestens damit beschäftigt, nachzuprüfen, ob das auch wirklich alles stimmt oder ob wieder jemand alternative Fakten eingestellt hat, was früher nur am 1. April geschah.

Wie häufig aktualisieren Sie Ihr Programm dann?

Priol: Täglich. Wenn ich einen Auftritt am Abend habe, gucke ich am Tag noch, was ich mit hineinnehmen kann. Das hält auch für mich die Spannung, dadurch komme ich nicht in diese Routine, das Programm einfach Abend für Abend abzuspulen. Das konnte ich noch nie. Dafür bin ich viel zu quirlig.

Genau, kommen wir mal auf das Quirlige, das ist sozusagen Ihr Markenzeichen. Wie viel vom privaten Urban Priol steckt in der Figur, die auf der Bühne herumhampelt, quietschbunte Hemden und Starkstromfrisur trägt.

Priol: Das bin ich.

Wir führen das Gespräch ja am Telefon. Sehen Sie jetzt auch so aus wie abends bei Auftritten?

Priol: Heute bin ich relativ gedeckt, aber die Haare sind ein bisschen wirr, weil die nie so wollen wie ich. Ich lasse ihnen dann freien Lauf.

Termin: Auftritt am 8. Februar um 20 Uhr im Kongress am Park.

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