Vater missbraucht Zweijährige
Er verbreitete die Videos im Netz
Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat Anklage gegen einen 28-jährigen Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs seiner Tochter erhoben. Er soll zusammen mit einem weiteren Angeklagten im Jahr 2016 seine damals zweijährige Tochter vergewaltigt und die Taten gefilmt haben, teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit.
Ein Internetnutzer hatte den Angaben zufolge im November 2016 das Jugendamt eingeschaltet, nachdem der 28-Jährige ihm nach einem Internet-Chat Fotos und Videos von den Missbrauchshandlungen zugeschickt hatte. Die beiden Männer hatten sich über eine Dating-Plattform im Internet kennengelernt. Dem Vater des Kindes werden insgesamt neun, dem 47-jährigen Mitangeklagten vier Missbrauchstaten vorgeworfen. Dabei soll das Kleinkind in drei Fällen vergewaltigt und in zwei Fällen zusätzlich mit Knebelungen in Lebensgefahr gebracht worden sein. Der 28-Jährige habe einen Teil der Taten inzwischen gestanden, sagte Behördensprecher Christian Braunwarth.
Das Jugendamt reagierte sofort auf die Mitteilung des Zeugen und schaltete die Polizei ein. Drei Tage später wurde der Vater festgenommen. Seine Aussagen führten die Polizei zu dem mutmaßlichen Mittäter. Bei seiner Festnahme habe der sich gerade in einem verschlüsselten Internet-Chat bewegt, sagte Behördensprecher Braunwarth.
Bei den weiteren Ermittlungen stießen Polizei und Staatsanwaltschaft auf weitere Tatverdächtige, denen das kinderpornografische Material zugeschickt wurde. Gegen einige besteht der Verdacht, dass sie den Missbrauch in Live-Chats mitverfolgt und die Angeklagten möglicherweise angewiesen haben könnten. Die Ermittlungen dazu dauern noch an. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.